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Aperol Spritz: Krebserregend oder harmlos? Die Fakten im Check

Stimmt es, dass Aperol Spritz krebserregend ist? Was die Forscher sagen

Frankfurt – Das beliebte Sommergetränk Aperol Spritz gerät derzeit auf Social Media in die Kritik. Dort wird behauptet, dass das Getränk krebserregende Stoffe enthält. Aber was ist dran an diesen Behauptungen? Wir haben uns die Fakten angesehen und mit Experten gesprochen.

Diese Fakten sprechen gegen eine krebserregende Wirkung

Zunächst einmal gibt es Entwarnung: Aperol Spritz ist nicht mehr krebserregend als andere alkoholische Getränke auch. Der italienische Likör, der zur Campari-Gruppe gehört, wird meist mit Prosecco und Mineralwasser gemischt und als „Aperol Spritz“ serviert. Die auffällige orange-rote Farbe des Getränks entsteht durch die Farbstoffe E 110 (Orange-Gelb S) und E 124 (Cochenille-Rot A). Diese Azofarbstoffe sind zwar umstritten und können bei Allergikern pseudoallergische Reaktionen auslösen, sie gelten jedoch als unbedenklich in den in Aperol verwendeten Mengen, die als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen sind.

Farbstoff Höchstmenge pro Liter
E 110 (Orange-Gelb S) 200 Gramm
E 124 (Cochenille-Rot A) 200 Gramm

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) dürfen diese Farbstoffe in Spirituosen wie Aperol Spritz in einer Gesamtkonzentration von bis zu 200 Gramm pro Liter konsumiert werden. Eine Person mit einem Gewicht von 70 Kilogramm könnte somit täglich bis zu 490 ml Aperol Spritz konsumieren, ohne die zulässigen Grenzwerte zu überschreiten. Es gibt jedoch viele alternative Sommer-Cocktails, falls man Bedenken hat.

Alkohol und das Risiko von Krebserkrankungen

Was aber tatsächlich stimmt: Aperol Spritz enthält Alkohol, und Alkohol erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken. Das ist jedoch keine neue Erkenntnis und wird schon seit Jahren von der Medizin betont. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) steigt durch Alkoholkonsum das Risiko für Speiseröhren- und Leberkrebs. Rund vier Prozent der jährlichen Krebsfälle in Deutschland sind direkt auf Alkohol zurückzuführen.

Die Deutsche Krebsgesellschaft erklärt auf ihrer Homepage, dass bereits rund 200 Gramm Alkohol in der Woche die Lebenserwartung um zwei Jahre verkürzen können. Auch kleinere Mengen können das Risiko erhöhen. Die Weltgesundheitsorganisation sieht insbesondere in Deutschland Handlungsbedarf, da hierzulande der Alkoholkonsum im internationalen Vergleich sehr hoch ist und viele Menschen ein Alkoholproblem haben. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Krebsrisiko, sondern auch auf andere gesundheitliche Probleme wie Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Es ist wichtig, die Risiken von Alkoholkonsum zu berücksichtigen und verantwortungsbewusst mit alkoholischen Getränken umzugehen. Genießen Sie Ihren Aperol Spritz im Sommer, aber beachten Sie die Maßgaben zu Alkoholkonsum und achten Sie auf Ihre Gesundheit.

Weitere Informationen zu alkoholbedingten Krebserkrankungen erhalten Sie auf der Website des Deutschen Krebsforschungszentrums oder der Deutschen Krebsgesellschaft.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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