BerlinMitte

Militärrabbinat für jüdische Soldaten offiziell eingeweiht: Die Rolle der Religion in der Bundeswehr

Neues Militärrabbinat der Bundeswehr unterstützt jüdische Soldaten

Das Militärrabbinat der Bundeswehr wird offiziell eingeweiht, nachdem es fünf Jahre in der Planung war. Diese Einrichtung soll es jüdischen Soldatinnen und Soldaten ermöglichen, ihren Glauben frei ausleben zu können. Die Eröffnungszeremonie findet in Anwesenheit von Verteidigungsminister Boris Pistorius und dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, statt. Das Rabbinat hat seinen Hauptsitz in Berlin-Mitte, in unmittelbarer Nähe zum Zentralrat der Juden.

Ein entscheidender Grund für die Gründung des Militärrabbinats ist die Unterstützung der religiösen Bedürfnisse der jüdischen Soldatinnen und Soldaten. Ein Aspekt, der Oberstabsgefreiten Johannes Baranski am Herzen liegt, ist die koschere Ernährung. In Vorbereitung auf eine bevorstehende Dienstreise nach Australien, bei der er an einer Luftkriegsübung teilnehmen wird, möchte er sicherstellen, dass er sich während des Einsatzes entsprechend den jüdischen Speisevorschriften ernähren kann.

Neben der Sicherstellung der koscheren Ernährung beinhaltet die Arbeit des Militärrabbinats auch die individuelle Betreuung der jüdischen Soldatinnen und Soldaten. Die Militärrabbiner stehen als Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung, zum Beispiel in Bezug auf religiöse Rituale an Feiertagen oder den Umgang mit Dienstpflichten während des Schabbats. Neben dem Hauptsitz in Berlin sind Militärrabbiner auch in anderen Städten wie Hamburg, Potsdam, Leipzig, München und Köln stationiert, um den Bedürfnissen der jüdischen Soldatinnen und Soldaten in der gesamten Bundesrepublik gerecht zu werden.

Die Schaffung des Rabbinats ist ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen der jüdischen Gemeinde in die Bundeswehr zu stärken. In der Vergangenheit kam es in der Truppe vereinzelt zu antisemitischen Vorfällen. Oberstabsgefreiter Baranski erzählt von einem solchen Vorfall, bei dem ein Soldat antisemitische Äußerungen tätigte und daraufhin entlassen wurde. Um solche Fälle zu verhindern und eine Sensibilisierung der Vorgesetzten zu bewirken, ist die Präsenz des Militärrabbinats von großer Bedeutung.

Das Militärrabbinat ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiven und vielfältigen Bundeswehr, in der alle Soldatinnen und Soldaten unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit ihren Dienst verrichten können. Neben dem Rabbinat stellt auch die katholische und die evangelische Kirche jeweils Pfarrerinnen und Pfarrer für die Seelsorge zur Verfügung. Soldatinnen und Soldaten muslimischen Glaubens haben bisher kein vergleichbares Angebot, da es in Deutschland keinen repräsentativen Dachverband für Muslime gibt. Oberstabsgefreiter Baranski hofft, dass in Zukunft auch muslimische Soldatinnen und Soldaten die Möglichkeit haben werden, ihren Glauben mit Hilfe einer religiösen Seelsorge auszuleben.

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