Im Stuttgarter Bahnhof kam es in der Nacht zu einem erschreckenden Vorfall, als ein 26-jähriger Mann zwei Reisende mit einem Messer angriff. Nach Angaben von Südkurier verstach der Angreifer unvermittelt einen schlafenden Mann, der durch die Attacke lebensgefährlich verletzt wurde. Eine Frau, die dem Mann zur Hilfe eilte, erlitt ebenfalls Verletzungen. Der mutmaßliche Täter, der auf der Straße lebte und Drogen konsumierte, gestand die Tat und äußerte, er habe Stimmen im Kopf gehört, die ihm befohlen hätten zuzustechen. Er glaubte sogar, es sei die Stimme des Teufels.

Die Situation wurde durch die psychischen Probleme des Angreifers weiter kompliziert. Er berichtete von Angstzuständen, Schlafstörungen und psychotischen Schüben. Am Tag der Tat war er jedoch nüchtern. Angesichts dieser Umstände wirft die Staatsanwaltschaft ihm versuchten Mord und versuchten Totschlag vor. Ein Urteil des Landgerichts wird jedoch nicht vor Anfang April erwartet.

Psychische Erkrankungen und ihr Einfluss auf gewalttätiges Verhalten

Der Fall wirft Fragen zur Verbindung zwischen psychischen Erkrankungen und Gewaltausbrüchen auf. Ein Beispiel für eine ähnliche Problematik wurde in einem anderen Vorfall deutlich, bei dem ein 39-jähriger Mann in Berlin-Neukölln auf zwei kleine Mädchen mit einem Messer einstach. Hierbei wurde psychische Erkrankung als wesentlicher Auslöser identifiziert und im Prozess die Schuldunfähigkeit des Täters festgestellt, der an paranoider Schizophrenie litt und als gefährlich für die Allgemeinheit gilt. Laut rbb24 entschuldigte sich der Täter während der Gerichtsverhandlung.

Diese Vorfälle erscheinen im Kontext einer Studie, die in „Psychological Medicine“ veröffentlicht wurde. Laut der Untersuchung, die sich mit Gewalt unter psychisch erkrankten Personen befasst, wurden fast ein Drittel der psychisch erkrankten Erwachsenen innerhalb von sechs Monaten Opfer von Gewalt. Gleichzeitig zeigen die Daten, dass Drogenkonsum ein Hauptindikator für gewalttätiges Verhalten ist, während Alkoholkonsum stattdessen mit Viktimisierung in Verbindung gebracht wird. Psylex berichtet von den daraus resultierenden Herausforderungen, die Fachkräfte bei der Einschätzung des Gewaltrisikos bei Patienten haben.

Die aktuelle Diskussion über die Behandlung psychischer Erkrankungen und den damit verbundenen Gewaltrisiken verdeutlicht die Notwendigkeit von entsprechenden Therapieansätzen. Eine frühzeitige Behandlung affektiver Symptome könnte möglicherweise gewalttätige Ausbrüche verhindern und ein besseres Verständnis für das Verhalten von psychisch erkrankten Menschen schaffen.

Abschließend lässt sich festhalten, dass sowohl in Stuttgart als auch in Berlin grausame Messerangriffe im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen stattfanden. Diese Vorfälle machen die dringend benötigte Aufmerksamkeit für die Behandlung und Unterstützung betroffener Personen deutlich.