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Mehr Insolvenzen in Berlin: Handel besonders betroffen

Insolvenzanträge in Berlin steigen dramatisch an, während Brandenburg sich leicht erholt.

Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in Berlin stieg im Jahr 2023 um fast ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 1.647 Insolvenzanträge für Unternehmen in der Hauptstadt eingereicht, was einem Anstieg von 31,5 Prozent entspricht. Besonders betroffen von den Insolvenzen war der Handelssektor, der auch Fahrzeug-Instandhaltung und -Reparatur beinhaltet. In Brandenburg hingegen ging die Zahl der Insolvenzanträge um etwa drei Prozent zurück, wobei das Baugewerbe die höchste Anzahl an Anträgen verzeichnete.

Experten führen den Anstieg der Insolvenzen in Berlin auf wirtschaftliche Nachwirkungen der Coronakrise, hohe Energiepreise und gestiegene Zinsen zurück. Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg wies etwa 540 Anträge mangels Masse ab, da die Schuldner nicht über ausreichend Vermögen verfügten, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu decken. Die Gesamtforderungen beliefen sich im vergangenen Jahr auf 1,7 Milliarden Euro, mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr.

In Berlin wiesen vor allem die Freiberufler und die Branche der wissenschaftlichen und technologischen Dienstleistungen die höchsten Gläubigerforderungen auf, die sich auf über 350 Millionen Euro beliefen. In Brandenburg hingegen hatte das Verarbeitende Gewerbe mit Forderungen von über 50 Millionen Euro den größten Anteil.

Die Lage der Unternehmensinsolvenzen zeigt einen deutlichen Unterschied zwischen Berlin, wo die Zahlen stark angestiegen sind, und Brandenburg, wo eine leichte Entspannung festzustellen ist. Die Gründe für die Insolvenzen reichen von wirtschaftlichen Einflüssen bis hin zu internen Finanzproblemen in den betroffenen Unternehmen.

Lebt in Zwickau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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