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Medizinisches Cannabis bei Schmerzpatienten: Hürden trotz Legalisierung

Viele ältere Menschen könnten von medizinischem Cannabis zur Schmerzlinderung profitieren. Trotz der Legalisierung bleibt der Prozess zur Verschreibung jedoch anspruchsvoll und die Skepsis gegenüber Cannabis besteht weiterhin. Ein Beispiel ist Doris Habich aus Berlin-Marzahn, die jahrelang unter chronischen Fußschmerzen litt, für die herkömmliche Medikamente nicht mehr ausreichten. Laut Studien des Robert-Koch-Instituts sind 14 Prozent der Deutschen über 65 Jahren von chronischen Schmerzen betroffen. Schmerzmittel weisen oft Nebenwirkungen auf und verlieren im Laufe der Zeit an Wirksamkeit.

Seit 2017 können Ärzte medizinisches Cannabis bei Schmerzpatienten, chronisch Kranken und Palliativpatienten verschreiben. Die Verabreichung erfolgt in Form von Tropfen, Kapseln oder Blüten, in kleinen Dosen, die nicht ausreichen, um high zu werden. Doris Habich erhielt durch eine Telemedizin-Plattform ein Privatrezept für medizinisches Cannabis, was zu einer spürbaren Verbesserung ihrer Schmerzen führte. Allerdings stieß die Entscheidung auf Unverständnis im Umfeld, das mit einem negativen Image von Cannabis verbunden war.

Studien von Knud Gastmeier zeigen, dass medizinisches Cannabis bei geriatrischen Schmerzpatienten einen Verzicht auf Opioide ermöglicht, was zu einer gesteigerten Selbstständigkeit, besserer Schmerzlinderung und höherer Lebensqualität führen kann. Obwohl sich die Verordnungen von medizinischem Cannabis in den letzten Jahren erhöht haben, bleiben bestimmte Institutionen wie Senioreneinrichtungen zurückhaltend. Experten plädieren dafür, dass die Geriatrie sich mehr für den Einsatz von medizinischem Cannabis öffnen sollte, da dies ein bedeutendes Potenzial bieten könnte.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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