Am Dienstagvormittag ereignete sich ein schwerer Unfall mit einer Straßenbahn in Berlin-Moabit, bei dem eine Person lebensbedrohlich verletzt wurde. Der Unfall trug sich am Europaplatz zu, als die betroffene Person unter die Frontschürze eines Straßenbahnzugs geriet. Einsatzkräfte der Feuerwehr waren gezwungen, den Vorderteil der Straßenbahn abzubauen, um die eingeklemmte Person zu retten. Ein Notarzt brachte die schwer verletzte Person in ein Krankenhaus, während der Straßenbahnfahrer, der ebenfalls in den Vorfall verwickelt war, vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert wurde, da er unter Schock stand. Der Bereich um die Straßenbahngleise wurde von der Polizei weiträumig abgesperrt, die Dauer der Verkehrseinschränkungen sowie die genaue Unfallursache sind derzeit noch unklar, wie rbb24 berichtet.
In einem weiteren Vorfall am Mittwoch in Lichtenberg wurde eine 86-jährige Frau von einer Straßenbahn erfasst und erlag noch am Unfallort ihren schweren Verletzungen. Berichten zufolge hatte die Seniorin beim Überqueren der Straßenbahngleise, belastet mit Einkaufstüten, die herannahende Tram übersehen. Der Notruf für diesen Einsatz ging um 12:07 Uhr bei der Feuerwehr ein, die mit 50 Kräften anrücken musste. Leider konnte ein ebenfalls anwesender Notarzt nichts weiter tun, als den Tod der Frau festzustellen. Zur Bergung des Opfers hob die Feuerwehr gemeinsam mit der BVG die Straßenbahn an, während die Polizei die Kreuzung bis etwa 16 Uhr sperrte. Auch hier erlitt der 55-jährige Straßenbahnfahrer einen Schock, wie Bild berichtet.
Ein Kontext für Verkehrssicherheit
Diese tragischen Unfälle werfen auch ein Licht auf die allgemeine Verkehrssicherheitslage in der EU. Jährlich verlieren Zehntausende Menschen ihr Leben oder werden schwer verletzt. Zwischen 2010 und 2020 verzeichnete Europa einen Rückgang der Straßenverkehrstoten um 36 Prozent. Im Jahr 2019 starben 22.800 Menschen im Straßenverkehr, während die Zahl im Jahr 2020 um 4.000 zurückging. Vorläufige Statistiken stimmen darin überein, dass in 18 EU-Mitgliedstaaten die Zahl der Verkehrstoten niedriger ist als je zuvor, was auch die Herausforderung durch pandemiebedingte Verkehrsrückgänge widerspiegelt, wie europarl.eu aufführt.
Besonders auffällig ist, dass ein erheblicher Anteil der Verkehrstoten über 65 Jahre alt ist. Im Jahr 2018 machten diese Personen 28 Prozent der Verkehrstoten aus, gegenüber 22 Prozent im Jahr 2010. Diese Statistiken verdeutlichen die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, insbesondere für gefährdete Gruppen wie Senioren.