Der Kulturzug Berlin–Breslau startet in die neue Saison und bietet den Fahrgästen wieder eine einzigartige Reiseerfahrung. Mit drei hellroten Dieseltriebwagen, die im Bahnhof Lichtenberg warten, hebt sich dieser Zug von anderen ab. Der Kulturzug, auch bekannt als Pociąg do Kultury, führt seine neunte Saison durch und könnte möglicherweise sogar Zuwachs in der Flotte erhalten. Der Zug ist mit einer Bibliothek ausgestattet, die Bücher über Deutschland und Polen sowie Reiseführer und Belletristik bereithält. Zudem bietet er Spiele und ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm während der Fahrt nach Breslau an.
Eine Besonderheit des Kulturzugs ist seine Hymne, der Eisenbahngalopp, der von der Staatskapelle Berlin den Fahrgästen präsentiert wird. Die Fahrt von Berlin nach Breslau dauert etwa viereinhalb Stunden und führt die Passagiere in eine Region mit einer reichen und teils düsteren Geschichte. Der Kulturzug fungiert dabei nicht nur als Verkehrsmittel, sondern auch als Zeitmaschine auf Schienen, die die Fahrgäste in die Vergangenheit und Gegenwart entführt.
Die Fahrgastzahl des Kulturzugs hat seit seiner Einführung rund 100.000 Personen erreicht. Der Zug startete 2016 und stieß auf großes Interesse, insbesondere von Berlinern, die an organisierten Ausflügen nach Polen interessiert waren. Auch in schwierigen Zeiten, wie der Coronapandemie, konnte der Kulturzug mit seinem kulturellen Angebot überzeugen. Politische Unterstützung sorgte dafür, dass der Zug weiterhin fahren konnte, obwohl die Kosten gestiegen sind.
Der künstlerische Leiter des Kulturzugs betont die Bedeutung der deutsch-polnischen Verständigung, die durch diese Zugverbindung gefördert wird. Zukünftige Pläne für den Kulturzug umfassen mögliche Erweiterungen des Programms auf Eurocity-Züge zwischen Warschau und Berlin. Trotz finanzieller und politischer Herausforderungen gibt es noch viele Ideen und Begeisterung für die Zukunft des Kulturzugs von Berlin nach Breslau.