Der Konsum von Cannabis wurde in Deutschland teilweise legalisiert, was von zahlreichen Konsumenten am Brandenburger Tor mit einem „Smoke-In“ gefeiert wurde. Laut Angaben der Polizei versammelten sich rund 4.000 Menschen zu diesem Anlass. Beim „Smoke-In“ handelte es sich um einen Kiffer-Aktionstag, bei dem die Teilnehmer Joints rauchten und verschiedene Veranstaltungen wie Musikdarbietungen und Kundgebungen stattfanden.
Vor dem Brandenburger Tor spielten Künstler Musik und es gab Ansprachen, darunter auch vom langjährigen Jugendrichter und Cannabis-Aktivisten Andreas Müller. Er begrüßte die Anwesenden und betonte die Bedeutung der Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten. Müller bezeichnete diesen Tag als einen Meilenstein, da Deutschland nach einer langen Zeit der Prohibition den richtigen Weg eingeschlagen habe.
Die Teilnehmer des „420 Day Smoke-In Berlin“ zeigten ihre Unterstützung für die Legalisierung von Cannabis durch das Tragen von Kleidung mit Hanfblatt-Aufdrucken und das Halten von Schildern mit verschiedenen Botschaften wie „Nicht jeder will saufen“ oder „Keine Pflanze ist illegal“. Die Zahl 420 ist in der Szene ein bekannter Code für regelmäßigen Cannabiskonsum. Dieser Code hat seinen Ursprung in den USA, wo am 20. April (US-Datumsformat 4/20) zahlreiche Cannabis-Partys stattfinden.
Die Bundesregierung hat ab dem 1. April den Besitz und Konsum von Cannabis unter bestimmten Bedingungen legalisiert. Personen über 18 Jahre dürfen bis zu 25 Gramm getrocknetes Cannabis straffrei bei sich tragen und zu Hause bis zu 50 Gramm lagern sowie drei Cannabispflanzen anbauen. Um Kinder und Jugendliche zu schützen, bleibt der öffentliche Konsum von Cannabis unter anderem in der Sichtweite von Bildungseinrichtungen, Jugendzentren und Spielplätzen verboten. Die Deutsche Bahn hat ebenfalls Maßnahmen ergriffen und das Kiffen an ihren Bahnhöfen untersagt.