In der aktuellen Kolumne „Mein Bullerbü“ von Jeannette Anthes wird die inspirierende Kraft von Gärten für die Kreativität berühmter Künstler beleuchtet. Unter anderem wird auf Claude Monet, Max Liebermann und César Manrique eingegangen, die allesamt Gärten als Quellen ihrer Inspiration entdeckten. Diese Rückzugsorte wurden für die Künstler zu Orten der schöpferischen Entfaltung, wobei Monets Garten in Giverny und Liebermanns Garten am Wannsee in Berlin besonders hervorgehoben werden. Laut rheinpfalz.de sind Gärten nicht nur landschaftliche Schönheiten, sondern auch bedeutende kreative Refugien.

Die Ausstellung „THE ARTIST’S GARDEN“, die vom 04. November 2023 bis zum 31. Januar 2024 zu sehen sein wird, ist ein weiterer Beweis für die ganz besondere Beziehung zwischen Kunst und Garten. Diese Ausstellung thematisiert Gärten als künstlerische Motive aus verschiedenen Kulturen und Epochen und vereint dabei die Werke von zeitgenössischen Künstlern mit historischen Aspekten der Gartenkunst. Dazu zählt auch der Marianische Garten (hortus conclusus), der als geschützter Raum der Kontemplation gilt. In dieser Ausstellung zeigt sich, wie vielfältig Gärten in der Kunst interpretiert werden.

Künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur

In der Ausstellung finden sich auch die Werke von Herman de Vries, der mit seinen „Sanctuaries“ geschützte, unzugängliche Bereiche für die Entfaltung der Natur schafft. Er verwendet dabei Pflanzen und Artefakte als künstlerische Materialien. Rosemary Laing thematisiert in ihren Arbeiten die Beziehung der weißen Bevölkerung Australiens zu den Aborigines, während Luzia Simons mit ihrer Pionierarbeit durch die Scanogram-Technik intensive Farbbrillanz in ihren Werken erzeugt. Diese Künstler zeigen eine moderne Perspektive auf die Verbindung zwischen Mensch und Natur und erweitern die Grenzen des traditionellen Kunstverständnisses.

Zusätzlich bringt die Land Art-Bewegung, die in den 1960er und 70er Jahren aufkam, unkonventionelle Materialien in die Kunst ein und beleuchtet die Beziehung zur Natur kritisch. Künstler wie Christo und Richard Serra stellen Fragen zur Vereinnahmung natürlicher Landschaften. Robert Smithsons „Spiral Jetty“ ist ein Beispiel für monumentale Land Art und regt zum Nachdenken über den Einfluss der Kunst auf die Natur an. Diese zeitgenössischen Betrachtungen werden heute von Künstlerinnen wie Diana Scherer und Hannah Bullen-Ryner fortgeführt, die in ihren Arbeiten ökologische Themen und die Beziehung zwischen Mensch und Natur reflektieren, wie es auch in der Ausstellung „Farming Textiles“ im Museum Kranenburgh sichtbar wird.

Die Ökologie hat somit einen zentralen Platz in der zeitgenössischen Kunst eingenommen. Kritische Projekte, die kolonialistische Denkmuster hinterfragen, gewinnen an Bedeutung und stellen die Verbindung des Menschen zur Natur auf den Prüfstand. In einer Zeit, in der ökologische Kunst einen immer größeren Raum einnimmt, fordern Künstler dazu auf, ein neues Verständnis der Menschheit als Teil eines größeren ökologischen Gefüges zu entwickeln. All diese Aspekte verdeutlichen, dass Gärten nicht nur kreative Refugien darstellen, sondern auch einen Dialog zwischen Kunst und Natur ermöglichen, wie lilligreen.de feststellt.