Kreuzberg, ein bekannter Stadtteil in Berlin, ist erneut Schauplatz eines schwerwiegenden Vorfalls geworden. Am Sonntag, dem 29. Dezember, wurde die Polizei um 16:20 Uhr aufgrund einer gefährlichen Körperverletzung in die Boppstraße gerufen. Ein verbal eskalierter Streit in einer Bar zwischen einem 49-jährigen Mann, einer 48-jährigen Frau und einem Unbekannten führte zu einem Messerangriff.
Der mutmaßliche Täter griff die 48-jährige Frau an und fügte ihr Schnittverletzungen im Gesicht zu. Die Auseinandersetzung verlagerte sich anschließend auf den Gehweg, wo der Unbekannte dem 49-Jährigen Bauchverletzungen mit einem Messer zufügte. Der Angreifer konnte unerkannt fliehen. Rettungskräfte brachten die Verletzten zur stationären Behandlung in Krankenhäuser. Der 49-Jährige musste notoperiert werden und schwebt in Lebensgefahr, während der Gesundheitszustand der 48-jährigen Frau derzeit unbekannt ist. Die Ermittlungen werden von einem Fachkommissariat der Polizeidirektion 5 (City) geführt, und Informationen über den Tatverdächtigen stehen noch aus, wie berichtet wird.
Zunehmende Kriminalität im Stadtteil
Der Vorfall steht stellvertretend für die wachsenden Sicherheitsprobleme im Bezirk Kreuzberg. Der Görlitzer Park, als Kriminalitätsbrennpunkt bekannt, ist von einer Zunahme von Straftaten betroffen. In einer 170-seitigen Antwort des Сенats auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco wurden alarmierende Zahlen präsentiert. Im vergangenen Jahr wurden im Görlitzer Park 1.567 Straftaten registriert, im Jahr 2023 bis August etwa 1.100.
Entlang der Straßen rund um den Park wurde 2022 eine hohe Anzahl von 5.188 Straftaten gezählt, mit knapp 3.000 im laufenden Jahr. Die Polizeiarbeit hat in diesem Kontext erheblich zugenommen: Mehr als 10.000 Arbeitsstunden wurden 2023 in den Park investiert. Der regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) plant, einen Zaun um den Park zu errichten, um ihn nachts abzuschließen und den Drogenhandel zu bekämpfen. Vasili Franco hat zudem finanzielle Unterstützung vom Senat für Kreuzberg gefordert, um den Kriminalitätsanstieg zu bekämpfen, und warnt vor möglichen Verlagerungen von Kriminalität in Hausflure, Keller und Hinterhöfen bei einer Schließung des Parks, wie T-Online berichtet.