Kanzler Olaf Scholz bleibt unangefochten als SPD-Nummer Eins

Ministerpräsident Weil: Scholz weiterhin als „Nummer eins“ der SPD

Trotz des enttäuschenden Ergebnisses der SPD bei der Europawahl hat der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil betont, dass Kanzler Olaf Scholz aus seiner Sicht weiterhin unangefochten die „Nummer eins“ der Partei bleibt. In einem Interview mit der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ lobte Weil Scholz für das Vertrauen, das er innerhalb der SPD genießt. Er sieht keine Alternative zu Scholz und betonte, dass alle relevanten Teile der Partei sich einig sind, mit ihm in den nächsten Wahlkampf zu gehen.

Weil unterstrich die Bedeutung von Geschlossenheit in der Partei und erklärte, dass es nach einer Niederlage in erster Linie darum gehe, intern Klartext zu reden und dann gemeinsam gestärkt weiterzuarbeiten. Ein öffentliches Zerstreiten nach einem verlorenen Spiel sei laut Weil wenig zielführend.

Nach dem historisch schlechten Ergebnis der SPD bei der Europawahl mit nur 13,9 Prozent waren Forderungen laut geworden, dass Scholz in der Ampel-Koalition offensiver für die Kernanliegen der Sozialdemokraten eintreten solle. In einer Sondersitzung des Parteipräsidiums berieten führende SPD-Politiker über die Konsequenzen aus dem Wahldebakel.

Ministerpräsident Weil betonte die Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit innerhalb der Ampel-Koalition. Er mahnte, dass ein Bundeskanzler in einer Situation, in der Koalitionspartner nicht das notwendige Maß an Konstruktivität zeigen, nur begrenzt handeln könne. Die drei Koalitionspartner stünden nun vor der Herausforderung, sich auf einen gemeinsamen Kurs zu verständigen.

Auch Olaf Scholz selbst hat in Interviews am Wochenende Druck auf die Ampel-Koalition ausgeübt und dazu aufgefordert, nach den enttäuschenden Ergebnissen der Europawahl zusammenzuarbeiten. In der ARD bekräftigte er am Samstag, dass er sicher sei, der nächste Kanzlerkandidat der SPD zu sein.