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Kampf um Karlshorst: Bürgerprotest gegen Wohnbau auf Trabrennbahn!

VorfallVandalismus
OrtTrabrennbahn Karlshorst, Lichtenberg

Die Trabrennbahn Karlshorst, ein Relikt aus glorreichen Zeiten, steht im Zentrum eines hitzigen Streits. Einst ein Magnet für Pferdesportbegeisterte, ist das Gelände heute ein Schatten seiner selbst. Die Gebäude sind marode, die Besucherzahlen rückläufig. Dimitrios Vergos, Geschäftsführer des Pferdesportparks (PSP), der die Trabrennbahn seit zwei Jahrzehnten betreibt, beschreibt die wirtschaftliche Misere: „Direkt nach der Wende gab es noch etwa hundert Renntage in Berlin, davon fast die Hälfte in Karlshorst. Dieses Jahr sind es nur noch 14.“ Der Berliner Kurier berichtet, dass die Zukunft des Areals durch den Bau von 500 Wohnungen gesichert werden soll. Berliner Kurier.

Doch die Pläne stoßen auf heftigen Widerstand. Bürger und der Verein Karlshorst e.V. sind empört über die geplante Bebauung. „Laut übergeordnetem Flächennutzungsplan darf an all diesen Stellen keinesfalls gebaut werden“, betont der Vereinsvorsitzende Dr. Götz Frommer. Die Trabrennbahn sei ein geschütztes Biotop und ein wichtiger Erholungsort. Die Bedenken sind nicht neu: Bereits 2021 äußerte der Berliner Umweltsenat Zweifel an den Bauplänen. Doch der ehemalige Senator Andreas Geisel trieb die Pläne dennoch voran, was viele als brisant empfinden.

Ein umstrittener Bebauungsplan

Die neuen Eigentümer, darunter die Brüder Eiken und Nils Albers, planen gemeinsam mit dem Bezirksamt Lichtenberg eine Randbebauung. Das Konzept sieht vor, Wohnhäuser und Gewerbeflächen zu errichten, um die wirtschaftliche Lage der Trabrennbahn zu verbessern. Vergos sieht darin eine Chance: „Es wird eine Strukturierung für das ganze Gelände geschaffen“, erklärt er. Doch die Kritiker vermuten Bauspekulation und warnen vor den Folgen für die Natur und das Gemeinwohl.

Der rbb berichtet, dass der Bezirk die Umwelt und landschaftlichen Qualitäten sichern und verbessern möchte. Dennoch bleibt die Skepsis groß. Der Verein Karlshorst e.V. zweifelt an der tatsächlichen Partizipation der Bevölkerung und fordert den Erhalt des bisherigen Flächennutzungsplans. „Man kann nicht eine Grün- und Sportfläche sichern und gleichzeitig bauen“, so Frommer.

Die Zukunft der Trabrennbahn

Vergos hofft, dass die Bebauungspläne schnell umgesetzt werden, um die finanzielle Zukunft der Trabrennbahn zu sichern. „Mit den aus den Grundstücksverkäufen eingenommenen Geldern haben wir die nächsten fünf Jahre abgesichert“, sagt er. Doch die Frage bleibt: Wird die Trabrennbahn Karlshorst ein weiteres Opfer der Stadtentwicklung oder kann sie als historisches und kulturelles Erbe bewahrt werden? Die kommenden Entscheidungen werden zeigen, ob Tradition und Fortschritt in Einklang gebracht werden können.

Ort des Geschehens

Quelle/Referenz
berliner-kurier.de
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