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Kampf gegen den Mietenwahnsinn: Berliner demonstrieren für bezahlbaren Wohnraum

Die geplante Mietendemo in Berlin verspricht, ein kraftvoller und kämpferischer Akt zu werden. Über 150 Initiativen und Hausgemeinschaften, unterstützt vom Berliner Mieterverein und Verdi Berlin, rufen unter dem Motto „Gegen Mietenwahnsinn, Verdrängung und Wohnungsnot. Die Miete ist zu hoch!“ zur Teilnahme auf. Die Forderungen des Bündnisses gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn umfassen die Einführung eines Mietendeckels, die Vergesellschaftung von Immobilienkonzernen und die Verhinderung von Zwangsräumungen.

In einer Mitteilung beklagte Bündnissprecherin Sandra Koch die prekäre Situation bezüglich Wohnraummangel und unbezahlbaren Mieten in der Stadt. Der steigenden Inflation und hohen Betriebskosten stehen oft niedrige Einkommen gegenüber, was dazu führt, dass viele Haushalte einen erheblichen Teil ihres Gehalts allein für die Miete aufbringen müssen. Dies macht den Zugang zu angemessenem Wohnraum für viele finanziell immer schwieriger und erhöht das Risiko von Zwangsräumungen.

Ein konkretes Beispiel für die Verdrängung von Bewohnern durch Immobilienentwicklung ist das geplante Bauprojekt „Kulturhafen“ nahe des Potsdamer Platzes, bei dem ein Privatinvestor zusammen mit der landeseigenen Gewobag rund 400 erschwingliche Wohnungen abreißen will. Mit dem geplanten Zwischenstopp der Mietendemo am Hafenplatz soll gegen solche Gentrifizierungsprojekte protestiert werden.

Die Teilnehmer der Demo werden auch vor der SPD-Bundeszentrale und am Platz der Luftbrücke gegen die Untätigkeit der Ampelkoalition in Bezug auf Mieten-, Sozial- und Wohnungspolitik protestieren. Die Veranstalter fordern von der Regierung konkrete Maßnahmen wie einen Mietenstopp, um Mieterinnen und Mieter vor steigenden Mieten zu schützen. Gegner dieser Forderung, wie Jan-Marco Luczak von der CDU, argumentieren dagegen, dass planwirtschaftliche Maßnahmen wie Enteignungen den Wohnungsbau beeinträchtigen könnten.

Die Mieter:innengewerkschaft Berlin betont die Bedeutung der kollektiven Gegenwehr und des langen Atems im Kampf gegen steigende Mieten und Verdrängung. Die Forderung nach einem kollektiven Besitz der Wohnhäuser durch die Bewohner zeigt den Wunsch nach einer nachhaltigen Lösung für die Wohnungsnot. Daher wird die Mietendemo in Berlin als ein wichtiger Schritt im Bemühen um erschwinglichen Wohnraum und gerechte Mieten angesehen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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