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Jüdischer Student klagt gegen FU Berlin wegen Antisemitismus-Vorfall: Verfahren vor Verwaltungsgericht





Berlin: Antisemitische Stimmung an Universität führt zu Klage eines verprügelten Studenten

Berlin, den 25.06.2024 – Ein jüdischer Student, Lahav Shapira, hat vor dem Verwaltungsgericht Berlin eine Klage gegen die Freie Universität (FU) eingereicht, rund vier Monate nachdem er von einem Kommilitonen angegriffen wurde. Shapira beschuldigt die Hochschule, „antisemitische Sprache toleriert zu haben, die zu konkreten Taten geführt hat.“ Der 31-jährige Shapira erlitt im Februar bei dem mutmaßlich antisemitischen Angriff Knochenbrüche im Gesicht und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Täter, ein 23-jähriger deutscher Kommilitone mit pro-palästinensischer Einstellung, wird von der Berliner Staatsanwaltschaft wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft schätzt den Vorfall als antisemitisch ein und sieht einen Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt.

Neben dem Strafverfahren hat Shapira auch rechtliche Schritte gegen die Universität eingeleitet. Er beruft sich dabei auf das Berliner Hochschulgesetz Paragraf 5b, das die Verpflichtung der Hochschulen zur Verhinderung von Diskriminierung vorsieht. Shapira wirft der FU vor, die antisemitische Stimmung, die zu dem Angriff geführt habe, viel zu lange toleriert zu haben. Die Universität habe gemäß dem Hochschulgesetz die Verantwortung, für eine diskriminierungsfreie Umgebung zu sorgen.

Die Freie Universität hat bisher noch keine Stellungnahme abgegeben. Die Pressestelle der Hochschule teilte dem ZDF-Magazin „Frontal“ mit, dass die erwähnte Klage derzeit nicht bei der FU eingegangen sei und dass die Universität zu laufenden rechtlichen Vorgängen keine Auskunft erteilt.

Dieser Vorfall wirft erneut ein Licht auf das Problem des Antisemitismus an deutschen Hochschulen. Es ist wichtig, dass solche Vorfälle ernst genommen und angemessen angegangen werden, um eine sichere und diskriminierungsfreie Umgebung für alle Studierenden zu gewährleisten. Die Hochschulen sollten ihre Anstrengungen verstärken, um solche Vorfälle zu verhindern und entsprechende Sensibilisierungs- und Aufklärungsmaßnahmen durchzuführen.

Die Berliner Staatsanwaltschaft setzt ihre Ermittlungen fort, um den Hintergrund des Angriffs weiter aufzuklären. In dieser schwierigen Zeit sollte die Gemeinschaft zusammenstehen und ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Die Solidarität mit jüdischen Studierenden und ein klares Bekenntnis zu Toleranz und Vielfalt sind von entscheidender Bedeutung, um solche Vorfälle zu bekämpfen.


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