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Hertha BSC und die Trauerkultur: Ein neuer Weg im Fußball

Die Relevanz der Trauerkultur im Fußball: Ein Blick auf Hertha BSC

Die Rolle eines Fußballvereins geht weit über den Platz hinaus. Für viele Fans ist der Verein eine erweiterte Familie, zu der auch der Umgang mit Trauer gehört. Hertha BSC in Berlin zeigt, wie wichtig eine sensible Trauerkultur im Vereinsleben ist, insbesondere nach dem unerwarteten Tod ihres Präsidenten, Kay Bernstein, am 16. Januar 2024.

Ein Projekt für mehr Sensibilität

Bereits seit Anfang 2022 arbeitet Hertha BSC im Rahmen des Projekts „Trauer unterm Flutlicht“, das durch den „Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur“ (PFiFF) der Deutschen Fußball Liga unterstützt wird. Dabei handelte es sich um eine Initiative, die unter anderem das Ziel verfolgt, die Anerkennung und Unterstützung von Trauerprozessen innerhalb des Vereins und seiner Fangemeinschaft zu fördern.

Ein unvorhergesehener Wendepunkt

Die plötzliche Nachricht von Bernsteins Tod rückte das Thema Trauerkultur in unerwarteter Weise in den Vordergrund. „Wo gelebt wird, wird auch getrauert. Für viele Fans ist dies vor allem das heimische Stadion“, erklärt Carlo Kosok, Projektmanager beim BBAG e.V. – KickIn!. Die Konzepte, die im Rahmen des Projektes entwickelt wurden, mussten nun zügig umgesetzt werden. Diese Dringlichkeit gab dem Projekt eine neue Dimension und zeigte, wie wichtig es ist, dass Sportvereine in Krisenzeiten Unterstützung bieten.

Das Verantwortung und die Gemeinschaft stärken

Hertha BSC erkennt seine Verantwortung, den Mitgliedern und Fans eine Anlaufstelle bei Trauerfällen zu bieten. „Da wir eine stetig steigende Mitgliederzahl und einen enormen Zuspruch erleben, resultiert daraus auch eine erhöhte Anzahl an Trauerfällen“, sagt kommissarischer Präsident Fabian Drescher. Aktionen wie der Besuch von Beerdigungen und das Verfassen von Kondolenzschreiben sind nur einige der Maßnahmen, die es den Anhängern ermöglichen, den Verlust ihrer Liebsten gemeinsam zu verarbeiten.

Ein starkes Netzwerk für die Zukunft

Das Projekt „Trauer unterm Flutlicht“ ist nicht als abgeschlossene Initiative zu betrachten. Aufgrund der nachhaltigen Erfolge planen KickIn! und „Trauer und Fußball“, die Arbeit im Bereich der Trauerkultur weiterzuführen. Ein Netzwerk von über 80 Mitgliedern hat sich gebildet, das regelmäßige Online-Meetings und jährliche Präsenztreffen anbietet, um den Austausch zu fördern.

Fazit: Fußball als Ort der Gemeinschaft

Hertha BSC zeigt, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel. Es ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um Freude zu teilen, aber auch um Trauer zu begehen. Die Entwicklung einer Trauerkultur innerhalb des Vereins ist ein wichtiger Schritt nicht nur für die Angehörigen, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft. In einer Zeit, in der soziale Bindungen oft im Vordergrund stehen, ist die Fähigkeit, Unterstützung in schmerzhaften Momenten zu bieten, unerlässlich.

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