Heute spielt Hertha BSC im ausverkauften Olympiastadion gegen den Tabellenführer Hamburger SV. Bei diesem bedeutenden Spiel, das um 20.30 Uhr beginnt und vor 71.500 Zuschauern ausgetragen wird, möchte Hertha an den Sieg beim Rückrundenstart in Paderborn anknüpfen. Ein weiterer Erfolg würde das Team auf drei Punkte an den HSV heranführen, was ihre Aufholjagd in der 2. Bundesliga deutlich erleichtern könnte. Flügelspieler Fabian Reese kann möglicherweise nach einer Verletzungspause wieder im Kader stehen, was dem Trainerteam zusätzliche Optionen bietet.

Besonders emotional wird dieses Heimspiel, da es das erste seit dem Tod von Kay Bernstein ist, dem ehemaligen Präsidenten von Hertha BSC. Bernstein starb am 16. Januar 2024 im Alter von 43 Jahren, was in der gesamten Bundesliga für große Bestürzung sorgte. DFB-Präsident Bernd Neuendorf würdigte Bernstein als leidenschaftlichen Fußballanhänger und hob seine Verdienste für den Verein hervor. Unter seiner Führung erlebte der Verein sowohl den Ausstieg von Investor Lars Windhorst als auch den Abstieg in die 2. Bundesliga. In seinen letzten Wochen hatte Bernstein noch große Pläne für die Konsolidierung von Hertha BSC und sprach in Interviews über die Herausforderungen, vor denen der Verein stand, sowie seine Familie, die für ihn eine tragende Rolle spielte.

Ein bleibendes Andenken

Um Kay Bernstein zu gedenken, wird die Mannschaft von Hertha BSC in einem besonderen blau gefärbten Trikot mit dem Schriftzug „Der Berliner Weg“ auflaufen. Das Design dieses Trikots erinnert an eine Retro-Trainingsjacke, die Bernstein oft trug. Dies ist ein wichtiger Schritt, um seine Ideen und seinen Einfluss im Verein auch nach seinem viel zu frühen Tod weiterzutragen, einschließlich seiner Visionen für eine nachhaltige Zukunft des Vereins.

Vor dem Hintergrund dieser Trauerphase stehen für Hertha auch wichtige sportliche Herausforderungen an. In seinen letzten Interviews hatte Bernstein den Traum eines DFB-Pokal-Sieges geäußert. Das Team wird am 31. Januar im Viertelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern antreten. Bernstein hatte gewarnt, dass ein sofortiger Aufstieg in diesem Jahr möglicherweise zu früh käme, doch mit den jüngsten Leistungen des Teams könnte sich die Möglichkeit aufdrängen.

Der Einfluss von Bernstein

Kay Bernstein war nicht nur Präsident, sondern auch ein leidenschaftlicher Mitbegründer der Ultra-Gruppierung „Harlekins ’98“, die ansässig in Berlin ist und darauf abzielt, die Perspektive der Fans im Fußball stärker einzubringen. Seine Bemühungen um Nachhaltigkeit und die Aufarbeitung der Vereinsgeschichte wurden von vielen Anhängern geschätzt. Trotz der Herausforderungen, die der Verein zu bewältigen hatte, blieb Bernstein stets optimistisch zu den Langzeitplänen von Hertha BSC.

Das heutige Spiel ist nicht nur eine sportliche Herausforderung für die Mannschaft, sondern auch ein bedeutsames Ereignis zur Erinnerung an Kay Bernstein. Es zeigt, wie Fußball weit über sportliche Leistungen hinausgeht und eine Gemeinschaft vereint, insbesondere in Zeiten des Verlusts. Hertha BSC wird mit dem Gedenken an ihren Präsidenten in das Spiel gehen, und die Fans werden gemeinsam das Andenken an ihn ehren.