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Hamburg und Berlin: Gemeinsame Olympia-Bewerbung für 2040 geplant

Hamburg plant gemeinsam mit Berlin eine Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2040, nachdem die Bundesregierung eine Absichtserklärung unterzeichnet hat, um die Unterstützung der Bevölkerung und innovative Konzepte zu gewinnen, und dies als bedeutenden Schritt zur gemeinsamen Geschichte der beiden Städte nach der Wiedervereinigung betrachtet wird.

Stand: 24.07.2024 12:41 Uhr

Die Pläne für eine mögliche gemeinsame Olympiabewerbung von Hamburg und Berlin im Jahr 2040 erfreuen sich in der deutschen Sportlandschaft wachsender Aufmerksamkeit. Diese Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Land die Chance hat, durch Sportereignisse das Gemeinschaftsgefühl und die nationale Identität zu stärken.

Bedeutung der Bewerbung für das Land

Die angestrebte Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele in den beiden größten Städten Deutschlands wird nicht nur als sportliches Großereignis gesehen, sondern könnte auch als Symbol der Einheit und Gemeinsamkeit des Landes wirken, gerade 50 Jahre nach der Wiedervereinigung. Dieser historische Kontext verleiht der Bewerbung eine besondere emotionale Tiefe und könnte den Bedürfnissen einer breiteren Bevölkerungsschicht entgegenkommen.

Bürgernähe als Schlüssel zum Erfolg

Die Verantwortung der Bürgerinnen und Bürger steht im Mittelpunkt der Planungen. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) betont die Wichtigkeit eines Volksentscheids, bevor eine endgültige Bewerbung eingereicht wird. „Die Menschen müssen von der Idee überzeugt sein und die Möglichkeit haben, Olympische Spiele in ihrer Stadt zu erleben, ohne dass sie mit erheblichen finanziellen Belastungen verbunden sind“, so Tschentscher.

Unterstützung von der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat sich ebenfalls hinter diese Initiative gestellt und eine Absichtserklärung unterzeichnet. Dies stellt einen bedeutenden Schritt dar, da die Ampel-Koalition erklärt, die Bewerbung in Höhe von 2,2 Millionen Euro für den kommenden Prozess zu fördern. Ministerien und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sind aufgefordert, ein überzeugendes Konzept zu entwickeln, das sowohl international als auch gesellschaftlich ansprechend ist.

Erinnerungen an die Vergangenheit

Der Weg zur heutigen Überlegung, eine Olympiabewerbung zu starten, ist lang. Bereits 2015 wollte Hamburg die Spiele ausrichten, doch damals sprach sich die Bevölkerung mehrheitlich dagegen aus. Das verlorene Referendum hat die Stadt und die gesamte Nation über die Wünsche und Bedenken ihrer Bürgerinnen und Bürger nachdenken lassen. Diese Erfahrungen wirken heute wie ein Lehrstück für zukünftige Planungen, die das öffentliche Interesse stärker berücksichtigen.

Ein Treffen mit dem IOC vor den Toren der Spiele in Paris

Die bevorstehende Olympiade in Paris bietet einen idealen Rahmen, um Gespräche mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) voranzutreiben. DOSB-Präsident Thomas Weikert hebt hervor, dass ein starkes Konzept und eine breite Unterstützung für den Erfolg entscheidend sind. Die Diskussion über eine mögliche Bewerbung schon für 2036 hat gezeigt, dass der Wille, Sport auf internationaler Ebene zu präsentieren, durchaus vorhanden ist, auch wenn die Meinungen über die passende Durchführung differieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hamburg und Berlin sich mit ihrem gemeinsamen Vorhaben, sich um die Olympischen Spiele 2040 zu bewerben, in eine spannende und bedeutende Phase begeben. Das politische Klima und die Rückendeckung der Gemeinschaft könnten eine neue Ära des Sports in Deutschland einläuten.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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