Im November 2022 ereignete sich im Kelten-Römer-Museum in Manching ein spektakulärer Goldraub. Unbekannte Täter stahlen einen der bedeutendsten keltischen Goldschätze, der seit seiner Entdeckung im Jahr 1999 im Museum ausgestellt war. Der Fund, der ein Depot aus der Zeit um 100 v. Chr. repräsentiert, umfasste 483 Goldmünzen, einen Gusskuchen und mehrere Bronzeringe mit einem Gesamtgewicht von etwa 3,7 Kilogramm Gold. Der Verlust des Schatzes, der einen geschätzten Handelswert von über 1,5 Millionen Euro hatte, wurde erst am Morgen nach dem Diebstahl bemerkt, als die Alarmanlage durch das Durchtrennen von Glasfaserkabeln lahmgelegt wurde.
Die Ermittlungen zu diesem kriminellen Akt leiteten die Behörden sofort ein und gründeten die Sonderkommission „Oppidum“, benannt nach dem Fundort des Schatzes. Am 18. Juli 2023 kam es zur Festnahme von vier Verdächtigen, die zwischen 43 und 51 Jahre alt sind und aus Schwerin und Berlin stammen. DNA-Spuren und ein in der Nähe gefundene Einbruchswerkzeug führten zu den Verdächtigen, die auch in Zusammenhang mit weiteren 30 Einbrüchen stehen. Während des Ermittlungsverfahrens wurden 18 Goldklumpen sichergestellt, die vermutlich aus dem eingeschmolzenen Schatz stammen.
Der Prozess beginnt
Der Prozess gegen die Diebesbande wird am 21. Januar 2025 am Landgericht Ingolstadt beginnen. Es sind insgesamt 31 Verhandlungstage bis zum 5. Juni 2025 vorgesehen. Bürgermeister Herbert Nerb äußerte die Hoffnung, dass der Großteil des Goldschatzes, der nach dem Raub verschwand, vielleicht doch noch zurückgegeben wird. Nach dem Diebstahl hat die Stadt Dutzende neue Überwachungskameras installiert, um zukünftige Vorfälle zu verhindern.
Der keltische Goldschatz von Manching ist nicht nur von archäologischem Wert. Er spielt auch eine maßgebliche Rolle im kulturellen Erbe der Region. Der Schatz, der 1999 entdeckt wurde, ist der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts und war bis zu seinem Diebstahl eines der Highlights des Museums. Der Bürgermeister erinnerte an die anfängliche Ablehnung der archäologischen Funde durch die Bevölkerung und wies darauf hin, wie wichtig solche historischen Schätze für das Bewusstsein über das kulturelle Erbe sind.
Die Bedeutung des Schatzes
Der Goldschatz besteht nicht nur aus reinen Münzen; die 483 Münzen, darunter Muschelstater aus dem Gebiet der Boier, zeigen das handwerkliche Geschick der Kelten und deren Handelsbeziehungen in der Antike. Die Münzen, die zwischen 7 und 7,5 Gramm wiegen, stammen überwiegend aus dem 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. und sind ein eindrucksvolles Zeugnis der Vergangenheit. Das Museum wurde im Jahr 2006 eröffnet, um solche Fundstücke auszustellen und die historische Bedeutung der Region zu vermitteln.
Trotz des schmerzhaften Verlustes hofft Bürgermeister Nerb darauf, die 18 Goldklumpen, die nach dem Raub sichergestellt wurden, nach dem Prozess im Museum auszustellen. Diese Klumpen könnten nicht nur einen Teil des verlorenen Schatzes zurückgeben, sondern auch das Interesse der Öffentlichkeit an der keltischen Kultur und Geschichte aufrecht erhalten.
Die Entwicklung des Prozesses und die mögliche Rückgabe des Goldschatzes stehen jetzt im Fokus der Öffentlichkeit und der hinter dem Raub stehenden kriminellen Machenschaften.
Insgesamt bleibt der Verbleib der über 400 noch verschwundenen Münzen ungeklärt, was eine spannende, wenn auch besorgniserregende Frage um das Schicksal des keltischen Erbes aufwirft.
Für weitere Details zu den Hintergründen des Raubs und den kommenden Verfahren ist die Berichterstattung auf Merkur, Wikipedia und Nordbayern hilfreich.