Die Thüringer Landesregierung plant intensiv einen Gesundheitsgipfel, um den Fachkräftemangel und die demografischen Entwicklungen im Land zu erörtern. Dies wurde in dem Bericht MDR veröffentlicht, der die Schwerpunkte der Politik in den ersten 100 Tagen darstellt. Innenminister Georg Maier (SPD) wird dabei eine zentrale Rolle spielen, insbesondere durch die Einführung eines Krankenhaussicherungsfonds. Die Höhe der Mittel für diesen Fonds ist allerdings noch unklar.

Zusätzlich wird in Thüringen ein besonderes Augenmerk auf Migrant*innen gelegt. Um den Bedürfnissen von Geflüchteten gerecht zu werden, plant die Regierung die Einführung einer landesweiten Bezahlkarte. Ein weiteres bedeutendes Vorhaben ist die Schaffung eigener Abschiebehaftplätze in Thüringen, da derzeit Mietverhältnisse in Rheinland-Pfalz bestehen. Im Jahr 2024 waren trotz dieser Situation zahlreiche ausreisepflichtige Ausländer inhaftiert.

Der Gesundheitsgipfel und internationale Herausforderungen

Der anstehende Gesundheitsgipfel findet im Kontext globaler Herausforderungen statt, wie sie auch vom bevorstehenden Weltgesundheitsgipfel 2024 in Berlin thematisiert werden, bei dem über 350 Redner aus mehr als 100 Ländern erwartet werden. Der Gipfel hat das Motto „Building Trust for a Healthier World“ und behandelt wichtige Themen wie Antibiotikaresistenz sowie die Rolle des Klimawandels im Gesundheitswesen. Euractiv hebt hervor, dass der Generalsekretär der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, auf die finanziellen Herausforderungen der Organisation hinweist, darunter eine hohe Abhängigkeit von freiwilligen, projektgebundenen Mitteln.

Die WHO ist auf der Suche nach einem neuen Finanzierungsmechanismus, um die Mission „Gesundheit für alle“ zu unterstützen. Zudem betont Tedros die Notwendigkeit von Vertrauen in der gesundheitlichen Versorgung und die Wichtigkeit des Friedens in Krisengebieten wie Sudan und Gaza. Hier spielt die Gesundheit von Frauen und Kindern eine zentrale Rolle.

Fachkräftemangel in der Pflege

Ein weiterer relevantes Thema in Verbindung mit dem Gesundheitsgipfel ist der Fachkräftemangel im deutschen Gesundheitswesen. Laut PwC wird vor allem ein angemessenes Gehalt als entscheidender Anreiz für den Verbleib in der Branche betrachtet. Von den Wechselwilligen, Arbeitslosen und Absolvent:innen in der Pflege geben 68 Prozent an, dass die Bezahlung eine grundlegende Bedingung darstellt, um bis zur Rente in der Pflege tätig zu bleiben.

Darüber hinaus nennen 49 Prozent bessere Arbeitszeiten und 47 Prozent eine verbesserte personelle Ausstattung als wesentliche Kriterien. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sollten Unternehmen gezielte Gehaltsanreize schaffen, insbesondere für erfahrene Kräfte, die ebenfalls eine bessere Wertschätzung ihrer Arbeit erwarten.

Mit diesen Initiativen und der geplanten engeren Zusammenarbeit mit Wirtschaftskammern und Gewerkschaften setzt die Thüringer Landesregierung auf eine ganzheitliche Strategie, um die Herausforderungen in Bereichen wie dem Gesundheitswesen und der Migration aktiv anzugehen.