George Boateng ist der neue Sportliche Leiter von Viktoria Berlin. In seinen ersten zwei Wochen im Verein hat er sich bereits gut eingelebt und fühlt sich willkommen. Besonders hebt er die Bedeutung von Moni und Gerd hervor, die die erste Mannschaft betreuen. Boateng, der zuvor bei Hertha BSC tätig war, schildert seine frühere Rolle als Bindeglied zwischen Spielern, Eltern, Trainern und Beratern, was ihm wertvolle Erfahrungen im Umgang mit jungen Spielern einbrachte.
Er bezeichnet den „kleineren Gestaltungsraum“ bei Hertha, in dem er tätig war, nicht als Kritik, sondern vielmehr als eine Einschränkung, die ihn dazu veranlasste, nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Bei Viktoria sieht Boateng die Chance, seine Fähigkeiten wirkungsvoller einzubringen, als dies bei größeren Vereinen der Fall war. Das Ziel von Viktoria Berlin ist es, nicht nur in der laufenden Saison die Klasse zu halten, sondern auch einen gesunden Mannschaftskern aufzubauen, um mittelfristig in die 3. Liga aufzusteigen.
Fokus auf Talentförderung
Ein zentrales Anliegen von Boateng ist die Ausbildung junger Talente. Viktoria Berlin ist Teil eines Netzwerks mit Austria Klagenfurt und HNK Sibenik, welches die Ausbildung von Spielern in den Vordergrund stellt. Boateng möchte, dass der Verein ein klar definiertes Image hat, das Talente aus Berlin und Brandenburg fördert. Dabei zieht er Lehren aus seiner eigenen Spielerkarriere und will den jungen Spielern helfen, das richtige Mindset zu entwickeln.
Er plant, die strukturellen Grundlagen für eine nachhaltige Talententwicklung zu schaffen. Dr. René Paasch, ein Experte für Talententwicklung im Nachwuchsfußball, betont, dass die sportliche Leistungsfähigkeit von Nachwuchsspielern durch physische, physiologische, psychologische und soziale Faktoren beeinflusst wird. Der Einfluss sozialer Aspekte, wie die Beziehung zwischen Trainern und Spielern sowie die Unterstützung durch Eltern, ist entscheidend für die Entwicklung.
Langfristige Vision
Boateng beschreibt sich selbst als disziplinarisch und motiviert, was ihm helfen soll, den Verein zu verbessern. In seinen Augen besteht der Erfolg von Viktoria Berlin nicht nur aus sportlichen Ergebnissen, sondern auch in der Fähigkeit, Spieler erfolgreich in den Profi-Fußball zu überführen. Die Herausforderung, wie die Statistiken zeigen, ist enorm: Laut einer Recherche der ARD von 2018 schaffen es nur 3,5% der ehemaligen U19-Spieler in Profikader.
Das Engagement zum Aufbau einer soliden Nachwuchsstruktur ist für Boateng von großer Bedeutung. Durch gezielte Trainingseinheiten und Elternarbeit will er sicherstellen, dass die jungen Talente nicht nur im Fußball, sondern auch in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert werden. Mit seiner Erfahrung und Expertise ist er optimistisch, dass Viktoria Berlin seine ambitionierten Ziele erreichen kann.