Am 12. Januar 2025 findet in Berlin die jährliche Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die ermordeten Sozialisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg statt. Diese traditionsreiche Veranstaltung zieht jedes Jahr zahlreiche Teilnehmer an und wird von der Berliner Linken organisiert. Die Feierlichkeiten beginnen mit dem Niederlegen von Kränzen und roten Nelken an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde, einer Praxis, die auf die ersten Gedenken im Jahr 1919 zurückgeht, direkt nach der Ermordung der beiden Revolutionäre.

Den Organisatoren zufolge werden bis zu 7.000 Menschen zur Gedenkveranstaltung erwartet. Zu den hochrangigen Vertretern, die an der Feier teilnehmen, gehören die Bundesvorsitzende Ines Schwertner und Jan van Aken, die die Linke repräsentieren. Auch der Vorsitzende des Berliner Landesverbands, Franziska Brychcy, sowie Maximilian Schirmer werden anwesend sein.

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Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration

Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten findet gleichzeitig die Demonstration „Luxemburg-Liebknecht-Ehrung“ statt, für die 10.000 Menschen angemeldet sind. Diese Demonstration beginnt am Frankfurter Tor und endet an der Gedenkstätte der Sozialisten. Die Veranstaltung ist ein fester Bestandteil der politischen Kultur Berlins und zeugt von der anhaltenden Relevanz des Erbes von Liebknecht und Luxemburg.

Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration hat ihren Ursprung in den Weimarer Jahren und wurde 1919 als erste Gedenkfeier ins Leben gerufen, bei der über 100.000 Menschen teilnahmen. In der Folge wurde die Veranstaltung mehrfach von politischen Regimes unterdrückt und sah sich seit ihrer Wiederbelebung nach 1946 verschiedenen Entwicklungen gegenüber. Diese reichten von Verboten während der NS-Zeit bis zu staatlichen Inszenierungen in der DDR.

Politische Spannungen und Herausforderungen

Die Gedenkveranstaltungen sind nicht immer friedlich verlaufen; im Vorjahr gab es bei der Demonstration Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei denen zahlreiche Personen verletzt wurden und mehrere Festnahmen stattfanden. Historisch gesehen war die Demonstration nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch eine Plattform für sozialen Protest. Insbesondere in den 1990er Jahren kam es zu massiven Teilnehmerzahlen, die oft in die Zehntausende gingen.

Das Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht hat sich im Laufe der Jahre auch inhaltlich weiterentwickelt. Während beispielsweise in der DDR die Veranstaltungen stark organisiert waren und oft im Zeichen des Sozialismus standen, sind die heutigen Demonstrationen ein Sammelpunkt verschiedener linker Gruppen, die unterschiedliche Ansichten und Ansprüche vertreten. Neben den Feierlichkeiten in Berlin werden auch in anderen Städten ähnliche Aktionen durchgeführt, um die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der Gegenwart zu thematisieren.

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Im Laufe der Jahre wurde die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration von verschiedenen politischen Strömungen aufgegriffen und weitergeführt, was zeigt, dass das politische Erbe von Liebknecht und Luxemburg auch heute noch von großer Bedeutung ist. Diese Tradition des Gedenkens wird mit jeder neuen Generation fortgeführt, und die aktuelle Demonstration verspricht, ein erneuter Ausdruck des politischen Engagements in Berlin zu werden.

rbb24 berichtet
Wikipedia (Liebknecht-Luxemburg-Demonstration)
Wikipedia (Liebknecht-Luxemburg-Demonstration)