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Frank Auerbach: Ein Meister der Malerei und Flüchtling aus Deutschland verstorben

VorfallSonstiges
OrtLondon

Ein großes Kapitel der Kunstgeschichte schließt sich: Der britisch-deutsche Maler Frank Auerbach ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Seine Vertreter bestätigten die traurige Nachricht, die die Kunstwelt erschüttert.

Auerbach, der als Kind vor dem Nazi-Regime nach England floh, starb in seinem geliebten London. Er war nicht nur ein Maler, sondern ein Symbol für den unermüdlichen Kampf um Kreativität und Ausdruck in dunklen Zeiten.

Ein Leben voller Kunst und Verlust

Geboren 1931 in Berlin, kam Auerbach 1939 als Flüchtling nach England, gerettet durch das Kindertransport-Programm, das vor allem jüdischen Kindern das Leben rettete. Tragischerweise wurden seine Eltern, sein Ingenieurvater und seine künstlerisch ausgebildete Mutter, im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Diese traumatischen Erlebnisse prägten sein Schaffen und seine Sicht auf die Welt.

Der Künstler studierte an der St Martin’s School of Art und am Royal College of Art in London. Von 1954 bis zu seinem Tod lebte und arbeitete er in demselben Atelier im Norden Londons, wo er seine unverwechselbare Handschrift entwickelte. Auerbach war Teil der „School of London“, einer Gruppe von Nachkriegskünstlern, zu der auch Größen wie Francis Bacon und Lucian Freud gehörten.

Ein Meister des Ausdrucks

Seine figurativen Gemälde, oft in dicken Farbschichten aufgetragen, sind bekannt für ihre fast abstrakte, aber dennoch erkennbare Darstellung von Landschaften. Auerbach selbst sagte einmal, dass er schätzte, dass 95 Prozent seiner Farbe im Müll landeten. „Ich versuche, einen neuen Weg zu finden, um etwas auszudrücken“, erklärte er. „Ich probiere alle anderen Möglichkeiten aus, bis ich mich mit etwas überrasche, das ich vorher nicht in Betracht gezogen habe.“

Sein Talent wurde 1986 mit dem prestigeträchtigen Goldenen Löwen auf der Biennale von Venedig gewürdigt, wo er Großbritannien vertrat. In den letzten Jahren stiegen die Preise für seine Werke in schwindelerregende Höhen. So erzielte sein Gemälde „Mornington Crescent“, inspiriert von den Straßen in Camden, im Jahr 2023 bei Sotheby’s einen Rekordpreis von 7,1 Millionen Dollar.

Seine letzte Ausstellung, „Frank Auerbach: The Charcoal Heads“, wurde im Februar in der Courtauld Gallery in London eröffnet. Auerbach hinterlässt sein Erbe und seinen Sohn Jacob Auerbach, der stolz auf das Vermächtnis seines Vaters sein kann.

Quelle/Referenz
aljazeera.com
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