Die bevorstehende Fachtagung „Bildsamkeit – aus pädagogischer, psychologischer und philosophischer Perspektive“ findet vom 10. bis 12. März 2025 an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) statt. Im Zentrum der Tagung steht der Begriff der Bildsamkeit, der maßgeblich von Johann Friedrich Herbart, einem der Begründer der wissenschaftlichen Pädagogik, geprägt wurde. Die Veranstaltung zielt darauf ab, durch über 20 Panelvorträge von Wissenschaftler:innen aus Belgien, Frankreich, Ungarn, China und Japan eine umfassende Diskussion über die historische, systematische und empirische Bedeutung der Bildsamkeit zu führen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Relevanz des Begriffs in der aktuellen Inklusionsdebatte. Im Rahmen der Tagung werden auch tiefere Einblicke in die Psychologie Herbarts sowie in Themen wie Deep Learning und Künstliche Intelligenz geboten. Die Herbart-Lectures werden von namhaften Experten gehalten, darunter Prof. Dr. Elmar Anhalt von der Universität Bern und Prof. em. Dr. mult. Dietrich Benner von der Humboldt Universität zu Berlin.

Die Relevanz der Herbartschen Ideen

Nina Kühn, wissenschaftliche Mitarbeiterin am PHKA, hebt die bedeutende Rolle von Herbarts Ideen für gegenwärtige pädagogische Fragen hervor. Dies wird ebenfalls von Prof. Dr. Rainer Bolle, dem Vorsitzenden der Internationalen Herbart-Gesellschaft, unterstützt, der die zentrale Bedeutung von Herbarts Begriffen für das Verständnis von Erziehung und Bildung betont. Außerdem werden Herbarts Schlüsseltexte zur Allgemeinen Pädagogik, Psychologie und Unterrichtsgestaltung im Rahmen der Fachtagung intensiv erörtert.

Die Anmeldungen zur Tagung sind bis zum 10. Februar 2025 möglich. Interessierte können mit der Übermittlung ihrer Anmeldungen sicherstellen, dass sie an diesem bedeutenden Austausch teilnehmen können. Die Ergebnisse der Tagung werden dann im Jahr 2026 veröffentlicht, um die Erkenntnisse aus den Diskussionen für die Bildungsforschung und Praxis nutzbar zu machen.

Wissenschaftliche Grundlagen und Publikationen

Für jene, die sich intensiver mit der Relevanz von Herbarts pädagogischen Prinzipien auseinandersetzen möchten, ist das Werk von Lea Vanessa Thinnes eine wertvolle Ressource. Ihre 2020 abgeschlossene Arbeit über Johann Friedrich Herbart als Klassiker der Pädagogik erörtert die Relevanz von Herbarts grundlegenden Einsichten in der heutigen Bildungslandschaft. Diese Arbeit ist Teil der Karlsruher pädagogischen Reihe und liefert ergänzende Perspektiven, die in die Diskussionen der Tagung einfließen können, wie die Veröffentlichung auf der PHKA-Website verdeutlicht.

Zudem bietet das Werk „Bildsamkeit – der ‚Grundbegriff der Pädagogik‘ zwischen Disziplin und Profession, Inspiration und Deformation“ von Heinz-Elmar Tenorth einen umfassenden Überblick über die Historisierung und Kontextualisierung des Begriffs Bildsamkeit. Veröffentlicht im Jahr 2024, befasst sich dieser Sammelwerksbeitrag mit den Implikationen, Herausforderungen und Chancen, die der Begriff für die Profession und Disziplin der Pädagogik bietet. Weitere Einzelheiten sind im Fachportal Pädagogik zu finden.