In der Silvesternacht kam es auf einem Polizeigelände in Berlin zu einer Explosion, die offenbar durch einen Fehler eines Beamten beim Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen ausgelöst wurde. Nach ersten Ermittlungen und der Einschätzung der Polizei gibt es keine Hinweise auf einen gezielten Anschlag. Das Ereignis ereignete sich laut remszeitung.de am 2. Januar gegen 20:20 Uhr, als zwei Polizisten auf einem routinemäßigen Sicherheitsgang waren.

Bei der Explosion wurden ein Polizeiauto sowie der Zaun des Geländes in Berlin-Wittenau beschädigt. Zwei Beamte erlitten dabei Verletzungen. Ein 31-jähriger Polizeioberkommissar musste operiert werden und leidet unter schweren Gesichts- und Augenverletzungen. Ihm droht die Erblindung. Eine 29-jährige Polizeimeisterin zog sich ein Knalltrauma zu, konnte das Krankenhaus jedoch nach ambulanter Versorgung wieder verlassen, während die beiden verletzten Polizisten derzeit nicht vernehmungsfähig sind.

Details zur Explosion und den Verletzten

Die Polizei hat die Ermittlungen zum Vorfall übernommen, dabei wird auch der mögliche Zusammenhang mit illegaler Pyrotechnik untersucht. Laut tagesschau.de wurde eine Tasche, die auf dem Gelände gefunden wurde, überprüft. Der Fachkommissariat für Sprengstoffdelikte des Landeskriminalamtes führt die weiteren Nachforschungen.

Die Vorfälle rund um den Jahreswechsel waren allerdings nicht auf Berlin beschränkt. In der Silvesternacht sind bundesweit fünf Menschen durch Pyrotechnik ums Leben gekommen, wie stern.de berichtete. In mehreren Städten kam es zu schweren Verletzungen, die häufig durch selbst gebaute oder illegal importierte Sprengkörper verursacht wurden. In Sachsen starben mehrere Personen, darunter ein 24-Jähriger bei einem Eigenbau-Böller und ein 45-Jähriger beim Umgang mit einer großen Feuerwerksbombe. Die Berliner Polizei verzeichnete in der gleichen Nacht zahlreiche Festnahmen und Einsätze, bei denen auch einige ihrer Kollegen verletzt wurden.

Daran zeigt sich das gestiegene Risiko im Zusammenhang mit dem Umgang von Pyrotechnik, das nicht nur die Feuerwehr und Polizei, sondern auch die Bevölkerung betrifft. Ein starkes Böllerverbot wurde bereits von verschiedenen politischen Stimmen gefordert, um derartigen Tragödien in Zukunft vorzubeugen. In Berlin allein zählte das Unfallkrankenhaus 42 Patienten mit Böllerverletzungen.

Die Gesamtlage zum Jahreswechsel hat somit erneut verdeutlicht, wie gefährlich unsachgemäßer Umgang mit Feuerwerkskörpern sein kann und wie wichtig ein strengerer Umgang mit dem Thema Pyrotechnik geworden ist.