Berlin – Erste Hilfe, ein Thema, das alle angeht! Doch wie viele von uns wissen wirklich, was im Notfall zu tun ist? Bei einem ernsthaften Zwischenfall zählt jede Sekunde! Der Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes, Prof. Bernd Böttiger, macht eines klar: Nichtstun ist die einzige echte Sünde, wenn es um Erste Hilfe geht. Und die Konsequenzen sind alles andere als harmlos! Laut Paragraf 323c des Strafgesetzbuches kann die unterlassene Hilfeleistung mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden. Was für eine abschreckende Bedrohung!
Dennoch zögern viele, wenn sie als Ersthelfer gefragt werden. Ein starker Puls, schweißnasse Hände, und ein Gedächtnis, das den letzten Erste-Hilfe-Kurs hinter sich gelassen hat – viele fühlen sich überfordert. „Es gibt keinen Grund zur Sorge!“, betont Böttiger. „Erste Hilfe kann Leben retten!“ Und genau das muss sich jeder klar machen, denn im Ernstfall kann jede Sekunde entscheiden.
Jede Minute zählt im Notfall!
Ein Herzstillstand kann ebenfalls innerhalb von Sekunden eintreten. Der Herzmuskel pumpt das Blut nicht mehr, die Organe bekommen keinen Sauerstoff und die Betroffenen verlieren das Bewusstsein. “Das Gehirn kann nur drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoff überleben”, warnt der Experte. In dieser kritischen Phase sind die Passanten gefragt, denn während der Rettungsdienst unterwegs ist, sollten sie nicht untätig bleiben! Sofortiger Notruf unter 112 und sofort mit der Herzdruckmassage beginnen – das ist das Gebot der Stunde! Schließlich sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 % pro Minute, in der nicht geholfen wird!
Der Ablauf ist einfach: Als Ersthelfer kniet man seitlich neben der betroffenen Person, platziert einen Handballen genau auf der Mitte des Brustbeins und die zweite Hand darauf. Mit kräftigen Stößen sollte man den Brustkorb 5 bis 6 Zentimeter tief drücken und das 100 bis 120 Mal pro Minute. Ein guter Trick: Den berühmten Bee Gees-Klassiker „Stayin’ Alive“ im Kopf haben, denn der hat den perfekten Beat für die Herzdruckmassage!
Rippenbrüche – ein harmloser Nebeneffekt?
Diese Herzdruckmassage kann turbulent werden. Böttiger beschreibt es als eine „grobe Angelegenheit“, bei der viel Kraft benötigt wird. „Wenn dabei eine Rippe bricht? Das kann passieren!“ Aber Achtung! Angst davor ist unbegründet. „So schmerzhaft ein Rippenbruch auch ist – das ist nichts im Vergleich zu den tragischen Folgen, die aus unterlassener Hilfe resultieren können: schwere geistige Schäden oder gar der Tod nach nur wenigen Minuten fehlender Sauerstoffzufuhr!“
Die gute Nachricht: Ersthelfer müssen sich keine Sorgen über rechtliche Konsequenzen machen! „Wer in der Aufregung Fehler macht, wird nicht haftbar gemacht“, erklärt Böttiger. Ja, wirklich! Für alle, die in der Not helfen wollen, gibt es sogar Unterstützung am Telefon von der Rettungsleitstelle. Aber quält euch nicht mit dem Ansehen von Videos im Internet, wenn der Ernstfall eintritt – in einer solchen Lage muss man schnell reagieren!
Um jedoch auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, empfiehlt Böttiger, sich immer wieder mit dem Thema Erste Hilfe zu beschäftigen. „Alle zwei Jahre eine Auffrischung der Kenntnisse ist wichtig, denn das Wissen vergisst man schnell“, heißt es eindringlich. Wer also sicherstellen möchte, dass er im Notfall richtig handeln kann, sollte jetzt aktiv werden!