Am 28. Februar 2025 wird das DFB-Bundesgericht in Frankfurt eine Berufung von Union Berlin gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts verhandeln. Der Hintergrund ist ein Feuerzeugwurf während eines Bundesliga-Spiels gegen den VfL Bochum am 14. Dezember 2024, das daraufhin unterbrochen wurde. In der 92. Minute des Spiels, beim Stand von 1:1, wurde Bochums Torhüter Patrick Drewes von einem Feuerzeug getroffen, das aus dem Fanblock geflogen war. Drewes fiel zu Boden, konnte nicht weiterspielen und musste mit Schwindel und Übelkeit ins Krankenhaus gebracht werden. Das Spiel wurde für etwa 30 Minuten unterbrochen, bevor es mit nur drei Minuten Nachspielzeit fortgesetzt wurde, ohne weitere Vorfälle.

Das DFB-Sportgericht entschied am 9. Januar 2025, das Spiel mit 0:2 für Bochum zu werten, aufgrund der Schwächung des Teams durch den Vorfall. Der Vorsitzende des Sportgerichts, Stephan Oberholz, stellte fest, dass Drewes‘ Spielfähigkeit erheblich eingeschränkt war und ein Schädelhirntrauma nicht ausgeschlossen werden konnte. Union Berlin hingegen argumentiert, das Spiel sei ordnungsgemäß mit 1:1 zu Ende gegangen, und kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Diese Berufung wird nun am DFB-Campus in Frankfurt verhandelt und könnte weitreichende Konsequenzen für die Bundesliga-Tabelle haben.

Unterstützung für die Berufung

Zusätzlich zu Union Berlin ziehen auch Holstein Kiel und St. Pauli vor das DFB-Bundesgericht. Beide Clubs unterstützen die Berufung von Union Berlin und sehen die Entscheidung des DFB-Sportgerichts als potenziellen Präzedenzfall, der auch die zukünftigen Schiedsrichterentscheidungen in Frage stellen könnte. Die aktuelle Bundesliga-Tabelle berücksichtigt die umstrittene Spielwertung noch nicht, doch im Falle eines Sieges für Bochum könnte der Verein auf den Relegationsplatz klettern, während Union Berlin in Abstiegsgefahr gerückt wäre.

Das DFB-Bundesgericht besteht aus drei Sportrichtern und wird von Oskar Riedmeyer geleitet. Es stellt die letzte Instanz innerhalb des DFB dar. Nach diesem Urteil wäre eine erneute Berufung nur vor dem Ständigen Neutralen Schiedsgericht möglich.

Rechtslage im DFB

Die spezifischen Vorgänge und Entscheidungen innerhalb des DFB folgen den Regelwerken, die aus dem Verband abgeleitet sind. Die Sportgerichtsbarkeit des DFB, die aus mehreren Organen besteht – darunter das DFB-Sportgericht und das DFB-Bundesgericht – regelt Streitigkeiten innerhalb des Verbands. Mitglieder des DFB können aufgrund von Verstößen gegen diese Regelwerke belangt werden, was die Bedeutung der aktuellen Verhandlung unterstreicht.

Es bleibt abzuwarten, wie das DFB-Bundesgericht entscheiden wird und welche Konsequenzen dies für die betroffenen Vereine und die gesamte Liga haben könnte. Allen Beteiligten ist bewusst, dass der Ausgang der Verhandlung in Frankfurt weitreichende Auswirkungen auf die Saison und die Wettbewerbsbedingungen haben wird.