Das Erika-Heß-Eisstadion in Berlin-Wedding hat seine Saison vorzeitig beendet. Die Schließung erfolgte am Montag aufgrund dringend notwendiger Erneuerungen an der Kühlanlage, die mit Ammoniak betrieben wird. Die Entscheidung zur Schließung wurde am Wochenende getroffen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass mehrere Verdichter der Kühlanlage nicht funktionsfähig sind. Dadurch kann die Sicherheit der Nutzer und die konstante Kühlung des Eises nicht mehr gewährleistet werden. Schul- und Sport-Stadtrat Benjamin Fritz (CDU) drückte sein Bedauern über die sofortige Schließung aus und bestätigte die damit verbundenen Sicherheitsbedenken.

In dieser Saison war das Stadion nur 16 Tage geöffnet. Der frühe Saisonabbruch hinterlässt viele Fragen zur Zukunft des Berliner Eissports, da neben der Schließung des Erika-Hess-Eisstadions auch das Eisstadion Neukölln betroffen ist. Es ist unklar, wann die Stadien erneut zur Verfügung stehen werden, was die Gefahr einer Schließung für die gesamte Wintersaison birgt. Alexander Hedderich, Präsident des Berliner Eissport-Verbandes, äußerte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen dieser Schließungen auf den Breitensport, den Schulsport und die Nachwuchsarbeit, die insgesamt etwa 4.000 Vereinsmitglieder umfasst.

Herausforderungen für Sportvereine

Die Schließung des Erika-Hess-Eisstadions betrifft insbesondere den Eishockeyverein FASS Berlin, der in dieser Saison noch nicht richtig beginnen konnte. Die Trainingszeiten wurden in andere Eishallen, vor allem nach Charlottenburg, verlegt, was für viele Weddinger Kinder große Schwierigkeiten bedeutet. Diese sind gezwungen, längere Wege zu den Trainingsorten zurückzulegen, was den Trainingsbetrieb gefährdet.

Darüber hinaus hat die Schließung auch Folgen für das Eiskunstlaufen. Geplante Meisterschaften, einschließlich der Berliner Landesmeisterschaft und der Deutschen Meisterschaft, sollten ursprünglich im Erika-Hess-Stadion stattfinden. Der dortige Eiskunstlauf-Nachwuchs erhält aufgrund der Schließung keine ausreichenden Eiszeiten, was die Entwicklung junger Talente beeinträchtigt.

Ausblick auf die Zukunft

Die Verantwortlichen arbeiten an der Erneuerung der Kühlanlage, um sicherzustellen, dass in der nächsten Saison beide Eisflächen wieder geöffnet werden können. Der Sportwart von FASS, Norbert Pascha, betonte die Notwendigkeit einer Lösung für den Trainings- und Spielbetrieb und wies auf die bereits begrenzten Spiel- und Trainingszeiten für den Nachwuchs hin. Ramona Reiser, Präsidentin des Bezirkssportbunds, sieht die Schließung zugleich als Chance für eine frühzeitige Sanierung und eine gesamtstädtische Vision für den Eissport in Berlin.

Die derzeitige Schließung ist nicht das erste Mal, dass das Erika-Hess-Eisstadion aufgrund technischer Probleme seine Pforten schließen muss. Während der Coronapandemie diente es als Impfzentrum, und im letzten Jahr war die Außenfläche der Halle nur vorübergehend geöffnet. Die neuen gesetzlichen Anforderungen an Ammoniak-Kühlanlagen führen nun zu erneuten Schließungen, was das Bezirksamt Mitte bedauert.

Die Deutsche Eislauf-Union bestätigt, dass die deutschen Meisterschaften in Berlin stattfinden werden, dank eines konstruktiven Austauschs mit den zuständigen Behörden. Dennoch bleibt abzuwarten, wie das für die Eissportler betroffene Ambiente der Stadt weiter gestaltet werden kann. Notfallpläne müssen erarbeitet werden, um die Sicherheit zu gewährleisten und zukünftige Herausforderungen meistern zu können.