Am 3. Februar 2025 feierte die Komödie „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ von Nick Hornby ihre Premiere an der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin. Unter der Regie von Amina Gusner zeigt das Stück die Ehekrise des Paares Tom und Louise, das in einer urigen Kneipe zusammenkommt. Tom, ein arbeitsloser Musikkritiker, und Louise, eine toughe Ärztin, sehen sich mit tiefen Konflikten konfrontiert, die in einem fremdgehenden Vorfall ihren Ursprung haben.

Die Themen Trennung oder Neuanfang, ehelicher Sex und das mangelnde Interesse am Alltag des Partners stehen im Mittelpunkt der Inszenierung. Die humorvolle und zugleich pointenreiche Darstellung sorgt jedoch für einen gewissen repetitiven Eindruck in der ersten Hälfte des Stücks. Nach der Pause wird die Stimmung ernster, und es werden die Gründe für den fehlenden Sex offen diskutiert. Besondere Momente sind die Musikszenen, in denen Tom Karaoke singt, um Louise zu beeindrucken.

Adaption und Themen

„Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ adaptiert Hornbys frühere Fernsehserie „State of the Union“, die es in Form von zehn Episoden, jede ca. zehn Minuten lang, auf BBC Two gab. Hier folgen die Hauptfiguren, Louise und Tom, einem wöchentlichen Eheberatungstermin in einer Bar, wo sich ihre wachsenden Konflikte und Anziehung offenbaren. Die wöchentliche Ausstrahlung begann am 8. September, und die Serie erhielt positive Kritiken für ihre enge Fokussierung auf Dialoge und Beziehungen.

Die Hauptdarstellerin der Serie, Rosamund Pike, und Chris O’Dowd verkörpern die beiden Ehepartner, die mit Herausforderungen und Humor kämpfen. In ihrem aktuellen Bühnenwerk bleibt Hornbys Talent, ernste Themen in komödiantischen Dialogen zu verpacken, evident. An dieser Stelle bemerkt Hornby, dass er keine therapeutische Rolle für seine Charaktere einnimmt, sondern deren normale Probleme humorvoll behandelt.

Politischer Kontext und gesellschaftliche Fragestellungen

Ein weiterer Aspekt der Inszenierung ist die angesprochene Brexit-Thematik. Tom, der für den Brexit gestimmt hat, sorgt für Schock bei Louise. Hornby beleuchtet hier nicht nur die persönlichen, sondern auch die gesellschaftlichen Konflikte, die die Beziehung stark belasten. Dies verleiht dem Stück eine aktuelle relevant Aspekte, die über die reine Beziehungskomödie hinausgehen.

Als Fazit wird die Inszenierung von „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ als unterhaltsam und lebhaft beschrieben, wenn auch nicht auf dem kreativen Niveau von Edward Albee oder Yasmina Reza. Dennoch bleibt Hornbys besondere Fähigkeit, zwischen Ernst und Humor zu balancieren, auch bei dieser Adaption durchgehend spürbar.

Nick Hornbys jüngstes Werk – sowohl auf der Bühne als auch in der Serienadaption – zeigt, dass Beziehungen komplex und herausfordernd sind, und dass oft der Dialog der Schlüssel zur Problemlösung ist. In seinen Arbeiten thematisiert Hornby häufig persönliche Herausforderungen, bei denen es ihm gelingt, eine breite Palette menschlicher Emotionen darzustellen, die sein Publikum ansprechen.