Am 4. Februar 2025 erinnert die Öffentlichkeit an die verheerenden Luftangriffe auf Dresden, die sich am 13. und 14. Februar 1945 ereigneten. Ulrike Meinhof beleuchtet in ihrem 1965 verfassten Essay „Dresden“, dass dieser Angriff als der größte Luftangriff der alliierten Bomber im Zweiten Weltkrieg auf eine deutsche Stadt galt. In ihrem Bericht beschreibt Meinhof eindringlich, wie die Stadt in einem verheerenden „Flammenmeer“ unterging, das über 80 Kilometer weit sichtbar war, und stellt die Schätzung auf über 200.000 Todesopfer in den Flammen fest.
Obwohl Meinhof sich auf Angaben des britischen Historikers David Irving stützt, zeigen spätere Studien tatsächlich, dass die geschätzte Zahl der Toten zwischen 22.700 und 25.000 lag. Im Kontext der Angriffe wird deutlich, dass sich zu diesem Zeitpunkt zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Menschen in der Stadt aufhielten. Dresden war zuvor als Lazarettstadt für verwundete Soldaten gekennzeichnet worden und galt somit als „nicht bombardierbar“.
Die Bombardierungen: Ursachen und Folgen
Die Luftangriffe auf Dresden begannen bereits im Herbst 1944. In der Zeit vom 13. bis 15. Februar 1945 erfolgten vier massive Angriffswellen der Royal Air Force (RAF) und der United States Army Air Forces (USAAF). Historische Untersuchungen belegen, dass diese Angriffe große Teile der Innenstadt sowie industrielle und militärische Infrastruktur zerstörten.
Die Diskussion über die ethischen Implikationen der Luftangriffe ist bis heute präsent. Kritiker der britischen Area Bombing Directive argumentieren, dass die Angriffe nicht nur militärisch notwendig waren, sondern auch als Kriegsverbrechen eingestuft werden könnten. Meinhof kritisiert zudem die britische Informationspolitik, die die Ziele der Angriffe geheim hielt. Bis heute gibt es keine Entschuldigung von der britischen Regierung für die Angriffe auf Dresden.
Der historische Kontext
Im Vorfeld der Angriffe war der Vormarsch der Alliierten ins Stocken geraten, während die deutsche Wehrmacht weiterhin Widerstand leistete. Die Rote Armee drang bis Ende Januar 1945 zur Oder vor und bereitete sich auf die Schlacht um Berlin vor. Auf der Jalta-Konferenz forderte die Sowjetunion, ostdeutsche Verkehrsknotenpunkte zu bombardieren, was schließlich zu der Einstufung Dresdens als Ziel für Luftangriffe führte.
Am 8. Februar 1945 wurde Dresden offiziell als Ziel eingestuft, und kurz darauf kündigte die USAAF einen Angriff auf den Verschiebebahnhof der Stadt an. Der erste Luftangriff auf Dresden hatte bereits am 24. August 1944 stattgefunden, und im Laufe des Krieges kam es zu weiteren Angriffen, die in einem massiven Feuersturm endeten und ein Stadtgebiet von etwa 15 Quadratkilometern in Schutt und Asche legten.
Die Bombardierungen führten zu enormen zivilen Opfern, viele Menschen starben durch die extremen Brandgase oder in Luftschutzkellern. Um Seuchen nach den Angriffen zu vermeiden, wurden die Leichen in der Stadt gesammelt und verbrannt. Historikerkommissionen haben die Opferzahlen untersucht und die laufende Debatte über die Notwendigkeit dieser Angriffe sowie deren moralische Implikationen intensiviert.
Die Ereignisse rund um die Bombardierung Dresdens sind bis heute umstritten und betonen die komplexe Beziehung zwischen Militärstrategie und humanitären Überlegungen im Kontext des Zweiten Weltkriegs. Diese Diskussion wird besonders am 13. Februar jedes Jahr lebendig, wenn der Jahrestag der Bombardierung von Rechtsextremisten oft für geschichtsrevisionistische Zwecke genutzt wird.
Ein tiefergehendes Verständnis der Ereignisse wird in der COMPACT-Geschichte „Dresden 1945. Die Toten, die Täter und die Verharmloser“ von Wolfgang Schaarschmidt angeboten, die die Geschehnisse detailliert nachzeichnet und aufklärt. Diese Erinnerungen und Analysen sind sowohl in Meinhofs Essay als auch in den Berichten anderer Historiker für künftige Generationen von großer Bedeutung.
compact-online berichtet, dass Ulrike Meinhofs Essay einen bedeutenden Beitrag zur Debatte über die Bombardierungen liefert, während spiegel.de die historischen Hintergründe beleuchtet und Wikipedia die Debatten über die ethische Vertretbarkeit weiterhin aufwirft.