Der Bundeshauptvorstand der DPolG, das zweithöchste Gremium der Gewerkschaft zwischen den Bundeskongressen, versammelte sich am 24. April 2024 in Berlin. Die Agenda des Treffens beinhaltete nicht nur gewerkschaftliche Themen, sondern auch sicherheitspolitische Herausforderungen angesichts der Europa-Wahl und der Fußball-Europameisterschaft, die in Deutschland stattfand.
Die rund 100 Delegierten und Gäste aus sämtlichen Landes- und Fachverbänden der DPolG diskutierten intensiv über die Politik der Ampelkoalition. Es wurde deutliche Kritik an Themen wie der Legalisierung von Cannabis, der Einsetzung eines Polizeibeauftragten auf Bundesebene, sowie den Schlussfolgerungen aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik und der geplanten Änderung des Bundesdisziplinargesetzes geäußert. Die politischen Entscheidungen wurden als beratungsresistent und nicht im Interesse der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes angesehen, was einem Mangel an Wertschätzung gleichkam.
Eine präsentiere Studie mit dem Titel „PULS“ (Leistung und Stärke) der Polizei Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Uniklinik Ulm wurde den Mitgliedern vorgestellt. Der Studienleiter, Dr. Marc Jarczok, lieferte detaillierte Informationen, insbesondere im Kontext von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Ehrung des langjährigen Vorsitzenden der DPolG Stiftung, Berend Jochem, für sein Lebenswerk. Jochem übergab in diesem Jahr die Leitung an den neuen Vorsitzenden Reinhold Merl, wofür er von den Gremiumsmitgliedern mit Dankbarkeit bedacht wurde. Durch Jochems Engagement können zahlreiche Polizeikolleginnen und -kollegen nach belastenden Einsätzen profitieren.
Die DPolG Stiftung, die sich für die Unterstützung von Polizeibeamten in schwierigen Situationen einsetzt, spielte eine wichtige Rolle in den Diskussionen des Bundeshauptvorstands.