Berlin

Die Kehrseite des Krieges: Ein Regisseur kehrt nach Donezk zurück

Die Bedeutung einer persönlichen Reise in die Vergangenheit

Am 5. Juli 2024 berichtet Andreas Merz im TD Berlin von seiner Rückkehr nach Donezk, einer Stadt, die seit seinem Straßentheaterstück im Jahr 2010 tiefgreifende Veränderungen erlebt hat. Was einst eine Stadt der Fußballeuropameisterschaft 2012 war, ist nun das Zentrum der Region, die 2014 von prorussischen Separatisten zur „Volksrepublik Donezk“ erklärt wurde. Die Annexion durch Russland im September 2022 hat die Stadt und ihre Bewohner*innen stark beeinflusst.

In „Donezk.UA“ im TD Berlin spielt Merz mit dem Versuch, eine Vorkriegs-Inszenierung aus dem Jahr 2010 zu rekonstruieren. Dabei wird weniger die künstlerische Arbeit von damals beleuchtet, sondern vielmehr das Scheitern einer Wiederholung thematisiert. Merz und sein Schauspielteam erzählen von den Schicksalen ihrer Mitstreiter*innen, die in alle Winde zerstreut wurden oder sich in prekären Situationen wiederfinden.

Inzidenztracker

Die Inszenierung bietet einen subjektiven Blick auf die Gemengelage in Donezk. Es werden persönliche Einlassungen über das gespannte Verhältnis zwischen Russen und Ukrainern präsentiert, die die Komplexität der Situation verdeutlichen. Zudem fordert die Aufführung das Publikum auf, durch Geldspenden Drohnen für die Front zu finanzieren, um russische Raketenangriffe frühzeitig orten zu können.

Ein wichtiger Abend für das TD Berlin

In einer Zeit, in der die Unterstützung für die Ukraine zu ermatten droht und politische Kompromisse im Raum stehen, setzt „Donezk.UA“ ein starkes Zeichen. Die Inszenierung von Andreas Merz und seinem Team fordert das Publikum dazu auf, sich aktiv für die Hilfe in der Ukraine einzusetzen. Die Darstellung der Realität in Donezk und die dringende Bitte um Unterstützung für die Front vermitteln eine wichtige Botschaft: Es ist an der Zeit, sich mit den Konflikten auseinanderzusetzen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen.

„Donezk.UA“ ist eine dokumentarische Reise in den Donbas, die durch ihre Direktheit und Ehrlichkeit das Publikum berührt. Die vielschichtige Darstellung der Vergangenheit und Gegenwart Donezks regt zum Nachdenken an und ruft dazu auf, Verantwortung zu übernehmen. Ein Abend, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Handeln aufruft.

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