Die Welt der Bausteine ist für viele Menschen mit Kindheitserinnerungen verbunden, und Lego steht oft im Mittelpunkt dieser Erinnerungen. Doch für Roman Gerhardt, einen begeisterten Sammler von Lego-Teilen und -Sets, dreht sich alles um die „Urfassung“ dieser Bausteine. Sein Interesse gilt ausschließlich den Lego-Modellen, die vor 2003 hergestellt wurden.
Gerhardt, ein Mitarbeiter der SPD-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf und studierter Museumswissenschaftler, erklärt seine Präferenz für ältere Lego-Modelle damit, dass ab 2003 neue Farben und härterer Kunststoff eingeführt wurden. Für ihn liegt der Reiz des Sammelns in der Nostalgie und der Logistik des Modellbaus, die darauf beruht, einen Fundus an Bauteilen zu besitzen, um alte Modelle rekonstruieren zu können.
Das Sammeln von Lego erfordert manchmal detektivisches Gespür, da nicht alle Teile leicht über übliche Plattformen wie eBay zu finden sind. Gerhardt nutzt das Suchportal bricklink, um seltene Teile oder Sets zu ergänzen. Obwohl einige der begehrten Modelle schon einen hohen Preis erzielen können, betrachtet Gerhardt seine Sammlung nicht als Geldanlage, sondern als persönlichen Schatz, den er niemals veräußern würde.
Neben dem Aufstellen seiner Lego-Modelle in einer Apotheke am Flughafen, um sie anderen zu präsentieren, träumt Gerhardt davon, seine Kollektion auch in Berliner Bezirksmuseen oder den Botschaften von Legos Heimatländern zu zeigen. Sein Interesse am Sammeln von Lego gründet nicht nur auf seinen beruflichen Hintergründen als Museologe und stellvertretender Bürgerdeputierter, sondern vor allem auf der Erfüllung von Kindheitsträumen, die er sich durch seine Leidenschaft für Lego erfüllt.