Die Stadt Chemnitz wird 2025 zur Europäischen Kulturhauptstadt ernannt und damit zur vierten deutschen Stadt, die diesen Titel trägt. Chemnitz folgt auf frühere Kulturhauptstädte wie West-Berlin (1988), Weimar (1999) und das Ruhrgebiet (2010). Das umfassende Programm der Stadt unter dem Titel „C the Unseen“ umfasst mehr als 200 Projekte, die sowohl kulturelle als auch städtebauliche Veränderungen in Chemnitz begleiten.

Wie nmz.de berichtete, war West-Berlin 1988 die erste deutsche Kulturhauptstadt. Zu diesem Zeitpunkt stellte sie ein politisches Zeichen mit einer internationalen Vielfalt dar. Insbesondere das Hebbel-Theater in Kreuzberg wurde für internationale Produktionen verwendet. Um ein Publikum anzuziehen, mussten verschiedene Maßnahmen ergriffen werden.

Frühere Kulturhauptstädte und deren Auswirkungen

Weimar, 1999 Kulturhauptstadt, zog während des Kulturhauptstadtjahres knapp sieben Millionen Besucher an. Dies führte zu einem Modernisierungsschub für die Stadt, einschließlich der Sanierung von Straßen und historischen Stätten. Auch das Ruhrgebiet hob sich 2010 hervor, indem es die erste Region mit 53 Kommunen wurde, die diesen Titel erhielten. Über zehn Millionen Besucher erlebten in der Region ein positives Programm mit Spitzenkultur und Großveranstaltungen, was zu einem signifikanten Anstieg der Übernachtungszahlen führte.

Zur Vorbereitung auf die Kulturhauptstadt wird Chemnitz in den kommenden Jahren umfassend transformiert. So sind insgesamt 30 sogenannte Interventionsbereiche geplant, die neugestaltet werden sollen. Beispiele hierfür sind die traditionelle Hartmann-Fabrik, die als Besucherzentrum während des Festjahres dienen wird, sowie ein neuer Stadtpark, der auf einem ehemaligen Bahngelände entsteht, wie chemnitz.de berichtete. Für die Bauprojekte sind rund 30 Millionen Euro vorgesehen, ergänzt durch mögliche weitere Fördermittel aus Fachförderprogrammen, was ein Gesamtinvestitionsvolumen von etwa 60 Millionen Euro ermöglichen soll.