Die Berliner SPD befindet sich inmitten von schlechten Wahlergebnissen, internen Grabenkämpfen und Machtgerangel, was deutlich macht, dass ein Neuanfang unumgänglich ist. Aktuell haben etwa 18.000 Mitglieder der Partei die Möglichkeit, über einen neuen Landesvorsitz abzustimmen. Drei Kandidaten-Duos stellen sich zur Wahl: Raed Saleh, der derzeitige Co-Vorsitzende aus Spandau, und die Bezirkspolitikerin Luise Lehmann aus Marzahn-Hellersdorf; Martin Hikel, der Bürgermeister von Neukölln, und die ehemalige Sportstaatssekretärin Nicola Böcker-Giannini; sowie Kian Niroomand, der Vorsitzende des SPD-Bezirksverbands Charlottenburg-Wilmersdorf, und Jana Bertels, die ehemalige Vorsitzende der Berliner SPD-Frauen.
Der Wahlkampf innerhalb der Partei ist von großer Bedeutung, da das Ergebnis die gesamte Stadt Berlin betrifft, insbesondere weil die SPD als Regierungspartei agiert. In thematischer Hinsicht stehen die Kandidaten-Duos für verschiedene Ansätze von links bis konservativ und versuchen, sich durch verschiedene Strategien und Taktiken Vorteile zu verschaffen. Ein zentraler Diskussionspunkt ist die Frage nach der Gebührenfreiheit im Bildungsbereich, die Schulessen, Kitas, Horte und BVG-Tickets umfasst. Während Raed Saleh dieses Prinzip vehement verteidigt, sehen Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini es als gescheitertes Projekt an und fordern eine „echte Umverteilung von oben nach unten“.
In einem Podcast diskutieren Mitglieder der Tagesspiegel-Chefredaktion mit einer Vertreterin der Landespolitik-Redaktion über die aktuellen Entwicklungen innerhalb der Berliner SPD. Dabei werden die Standpunkte und Visionen der Kandidaten-Duos beleuchtet sowie die Frage aufgeworfen, ob Berlin weiterhin auf die SPD angewiesen ist, um die politische Landschaft der Stadt zu prägen und zu gestalten.