Um die Erinnerung an Magnus Hirschfeld und sein bahnbrechendes Werk auf dem Gebiet der Sexualwissenschaft zu bewahren, plant Berlin am 14. Mai einen Gedenktag zu Ehren des Pioniers. Magnus Hirschfeld gründete in den 1920er Jahren das Institut für Sexualwissenschaft in Berlin, das als weltweit erste wissenschaftliche Einrichtung seiner Art galt. Die Stadt Berlin beabsichtigt, diesen bedeutenden Beitrag zur Sexualforschung gebührend zu würdigen.
Der Festakt, der bereits am 13. Mai stattfindet, soll Magnus Hirschfeld als „Seele der queeren Community“ feiern. Das Programm des Gedenktages umfasst Lesungen, Theateraufführungen und verschiedene kulturelle Veranstaltungen. Unternehmen wie die Sparkasse, Rewe und die Charité sind ebenso an den Gedenkaktivitäten beteiligt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 180.000 Euro, die vom Land Berlin für diesen Anlass bereitgestellt werden.
Magnus Hirschfeld, der 1868 geboren wurde und 1935 verstarb, gründete bereits 1897 das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee, das sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzte und die Abschaffung des diskriminierenden Paragrafen 175 forderte. Dieser wurde erst im Jahre 1994 endgültig gestrichen, was Hirschfelds visionären Einsatz für die Gleichberechtigung unterstreicht.
Die düsteren Stunden des 6. und 10. Mai 1933, als das Institut von den Nazis geplündert und Bücher von Magnus Hirschfeld verbrannt wurden, stehen als Mahnung und Erinnerung an die Verfolgung von Andersdenkenden in der Geschichte Berlins. Heute ist ein Modell des Instituts im Schwulen Museum zu besichtigen, welches einen Einblick in die wichtige Arbeit von Magnus Hirschfeld auf dem Gebiet der Sexualwissenschaft ermöglicht. Die Würdigung seines Lebens und Engagements dient als Appell, erkämpfte Freiheiten zu bewahren und sich weiterhin für Menschenrechte einzusetzen.