Der zweitägige Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist am heutigen Tag offiziell beendet. Der Nahverkehr wird mit Schichtbeginn gegen 3.00 Uhr wieder anlaufen, wie Tagesspiegel berichtet. Trotz der Wiederaufnahme des Betriebs wird erwartet, dass der Verkehr noch mehrere Stunden lang unregelmäßig sein wird. U-Bahnen, Trams und die meisten Busse waren am Donnerstag und Freitag in den Depots und haben ihre Dienste eingestellt, wodurch viele Fahrgäste gezwungen waren, auf alternative Verkehrsmittel auszuweichen. S-Bahnen und Regionalverbindungen blieben von dem Ausstand unberührt.

Der Warnstreik stellte den längsten Ausstand in der aktuellen Tarifrunde dar und betrifft nicht nur die Berliner Verkehrsbetriebe. Am 21. Februar 2025 rief die Gewerkschaft ver.di zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen in acht Bundesländern auf. Dabei handelte es sich um Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bremen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Über 50.000 Beschäftigte kommunaler Bahn- und Busanbieter waren betroffen, was zu Einschränkungen in großen Städten wie Hannover, Mainz, Stuttgart, Köln und Frankfurt am Main führte. Diese Maßnahmen waren eine Reaktion auf das unbeantwortete Angebot der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen.

Gewerkschaftsforderungen

Die Gewerkschaft ver.di fordert in den laufenden Tarifverhandlungen mehrere Verbesserungen für die Arbeitnehmer. Insbesondere wird ein Lohnplus von 8 % oder mindestens 350 Euro mehr im Monat angestrebt. Darüber hinaus verlangen die Gewerkschaften drei zusätzliche Urlaubstage für alle Mitarbeiter im öffentlichen Dienst sowie 200 Euro mehr für Auszubildende. Zudem sollen höhere Zuschläge für belastende Berufe, wie im Gesundheitsbereich, eingeführt werden. Diese Forderungen sind Teil der umfassenderen Tarifrunde, die über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst betrifft, wie Tagesschau ausführlich erläutert.

Die Arbeitgeber haben in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt, was die ohnehin angespannte finanzielle Situation weiter verschärft. Eine Einigung in der aktuellen Verhandlungsrunde, die am 17. Februar 2025 fortgesetzt wurde, gilt als unwahrscheinlich. Die nächste Gesprächsrunde ist für Mitte März angesetzt, wobei größere Warnstreiks nicht ausgeschlossen sind, insbesondere wenn weiterhin keine Angebote von den Arbeitgebern kommen.

Auswirkungen und Ausblick

Die Auswirkungen der Warnstreiks könnten sich vor der Bundestagswahl am 23. Februar verstärken. Innenministerin Nancy Faeser hat ein „Zurückhaltungsgebot“ gefordert, um die politische Lage nicht zusätzlich zu belasten. Dennoch könnten zukünftige Warnstreiks, die möglicherweise bundesweit ausgeweitet werden, bevorstehende Protestaktionen im öffentlichen Dienst anstoßen, die Kitas, Nahverkehr, Müllabfuhr und Flughäfen betreffen.

Die aktuellen Vorkommnisse verdeutlichen die angespannte Lage im öffentlichen Dienst und die Notwendigkeit für Arbeitgeber, auf die Forderungen der Beschäftigten einzugehen, um größere Arbeitsniederlegungen zu vermeiden. Der Druck auf die Tarifverhandlungen steigt, was in der nahen Zukunft zu weiteren Aktionen führen könnte, wie auch Tagesschau feststellt.