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Brücken unter Druck: Sanierungsbedarf in ganz Deutschland wächst!

Trotz des tragischen Brückeneinsturzes in Dresden fühlen sich die Verkehrsteilnehmer in Deutschland sicher, doch die Sanierungsbedürftigkeit von fast der Hälfte der rund 130.000 Brücken sorgt für Alarm, während der Bund bis 2032 rund 8.000 Autobahnbrücken modernisieren plant!

Berlin (dpa) – Nach dem dramatischen Brückeneinsturz in Dresden dürfen sich Verkehrsteilnehmer auf Deutschlands Brücken zumindest etwas sicher fühlen. Doch Vorsicht, viele dieser Bauwerke sind sanierungsbedürftig! Ob beim Überqueren eines Flusses oder beim Fahren über eine Brücke – keiner möchte an die Sicherheit seiner Route zweifeln müssen, auch wenn die meisten Brücken allen Untersuchungen trotzen. Aber wie sicher sind sie wirklich?

Alle sechs Jahre müssen Brücken einer detaillierten Hauptuntersuchung nach DIN 1076 standhalten, durchgeführt unter dem strengen Auge von Fachleuten. Diese Prüfungen finden üblicherweise bei laufendem Verkehr statt, wobei jede einzelne Komponente der Brücke auf Herz und Nieren geprüft wird. Nach drei Jahren erfolgt eine einfachere Kontrolle. Und die Ergebnisse? Die wird penibel dokumentiert!

Eindrucksvolle Zustandsbewertungen der Brücken

Wussten Sie, dass etwa 40.000 Brücken dem Bundesverkehrsministerium gehören? In einer umfassenden Untersuchung des Deutschen Instituts für Urbanistik von 2013 wurde klar, dass außerdem rund 67.000 Brücken in kommunalem Besitz stehen. Jedes Bundesbauwerk erhält eine Bewertung von sehr gut bis ungenügend, basierend auf äußeren, sichtbaren Schäden. Risse und der Zustand der Geländer sind hier entscheidend.

In ihrem aktuellen Zustandsbericht glänzen etwa 2.300 der rund 40.000 Bundesbrücken mit Bestnoten von 1,0 bis 1,4! Doch keine falsche Sicherheit: Rund 200 dieser Bauwerke müssen sich mit ungenügenden Noten zwischen 3,5 und 4,0 zufrieden geben! Dennoch zeigt sich, dass der Großteil der Bundesbrücken die Beurteilung „gut“ oder „befriedigend“ erhält.

„Wenn bei der Bauwerksprüfung eine Beeinträchtigung der Standsicherheit oder Verkehrssicherheit festgestellt wird, so werden selbstverständlich sofort entsprechende Maßnahmen getroffen, um die erforderliche Sicherheit weiterhin zu gewährleisten“, entgegnet ein Bericht der zuständigen Stellen. Aber wie sieht es mit den Traglasten aus?

Alarmierende Traglasten und Sanierungsdruck

Der sogenannte Traglastindex ist eine essenzielle Kennzahl, die aufzeigt, wie viel Gewicht eine Brücke tatsächlich tragen kann. Wobei die Einstufung von der Bundesanstalt für Straßenwesen erfolgt. Immer mehr Brücken im Westen haben ihre Lebensdauer überschritten, und Experten beobachten alarmierende Abwärtstrends. Was heißt das konkret? Eine Stufe V bedeutet, dass ein Bauwerk bald ersetzt werden muss!

Nachdem prominente Autobahnbrücken in zahlreichen Fällen gesperrt werden mussten, sah sich der Bund zum Handeln gezwungen. Ein echtes Schlaglicht auf die Probleme war die Autobahnbrücke Rahmede an der Sauerlandlinie – diese musste wegen schwerer Schäden vollständig gesperrt und schließlich gesprengt werden. Jetzt steht ein Neubau an!

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) reagierte schnell und kündigte im Frühjahr 2022 ein umfangreiches Maßnahmenpaket an: Bis zu 8.000 von 28.000 Autobahnbrücken müssen dringend modernisiert werden! Bis 2032 sollen 4.000 dieser Bauwerke instand gesetzt werden, die restlichen bis 2042. Dazu kommen noch rund 3.000 Brücken auf Bundesstraßen, die ebenfalls dringend eine Überholung brauchen. Doch der Bundesrechnungshof ist skeptisch, ob dieser Sanierungszeitplan eingehalten werden kann.

Aber so weit nicht, denn auch in den Kommunen sieht es düster aus! Unter den rund 67.000 kommunalen Brücken haben viele mit Sanierungsbedarf zu kämpfen. Laut einer Befragung des Deutschen Instituts für Urbanistik könnte jede zweite Straßenbrücke in einem katastrophalen Zustand sein – schlimmer als viele der Bundesbrücken! Eine zentrale Erfassung der Zustände ist auf Landes- oder kommunaler Ebene aber leider nicht gegeben.

Sogar die Deutsche Bahn muss ran: Sie hat ein ehrgeiziges Sanierungsprogramm für ihre rund 25.700 Brücken. Fast die Hälfte dieser Bauwerke ist über 100 Jahre alt, und bis 2029 sollen 2.000 davon umfassend oder teilweise erneuert werden! Der Bahn steht dafür ein Budget von rund neun Milliarden Euro zur Verfügung. Das nenne ich mal Engagement!

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