Das Brandenburger Tor in Berlin wird am kommenden Mittwoch in einem eindrucksvollen Orange angestrahlt, um der ermordeten Familie Bibas zu gedenken und um Solidarität mit den Geiseln der Hamas zu zeigen. Dies gab Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) auf der Plattform X bekannt. Am Mittwoch wird die ermordete Schiri Bibas zusammen mit ihren beiden Söhnen Kfir und Ariel in Israel beigesetzt. Alle drei hatten die deutsche Staatsangehörigkeit und wurden Opfer des Nahostkonflikts, dessen Eskalation weltweit für Entsetzen sorgt.
Ariel war zum Zeitpunkt der Entführung nur vier Jahre alt, während Kfir erst zehn Monate alt war. Ihre Entführung und die damit verbundenen grausamen Umstände wurden in Videoaufnahmen festgehalten, die im Netz weit verbreitet sind und ein Symbol für das Massaker darstellen, das den aktuellen Konflikt im Gaza-Streifen maßgeblich ausgelöst hat. In den Kämpfen sind bereits Zehntausende Palästinenser ums Leben gekommen.
Internationale Reaktionen und Verhandlungen
Die Leiche von Schiri Bibas wurde am Freitag von der Hamas übergeben, einen Tag nach den sterblichen Überresten ihrer Kinder. Das Land Israel ist über die Vertauschung der Leichname empört, und die familiäre Tragödie hat auch in anderen Ländern zu Trauerbekundungen geführt. Monumente und öffentliche Gebäude wurden bereits in mehreren Ländern orange angestrahlt, um der Familie zu gedenken.
Im Rahmen des Konflikts kündigte die Hamas an, am Samstag sechs weitere israelische Geiseln freizulassen. Dazu zählen auch Leichname von vier getöteten Israelis, die Mitglieder einer Familie mit deutscher Staatsbürgerschaft sind, zu der die Bibas-Familie gehört. Chalil al-Haja, ein ranghoher Hamas-Funktionär, gab diese Informationen bekannt. Jarden Bibas, der Ehemann und Vater der Opfer, wurde am Wochenende freigelassen. Er war am 7. Oktober 2023 aus seiner Wohnung im Kibbuz Nir Oz entführt worden.
Aktuelle Entwicklungen und humanitäre Lage
Internationale Bemühungen zur Deeskalation des Konflikts verlaufen bisher ohne nennenswerte Fortschritte. Außenminister aus Katar, Ägypten, Saudi-Arabien und den USA haben telefoniert, jedoch nur unverbindliche Appelle zur Friedenswahrung geäußert. Auf den Straßen im Gazastreifen dauert der Raketenbeschuss an, während die israelischen Bombardements fortgesetzt werden. Seit dem Anstieg der Gewalt in der vergangenen Woche sind mehr als 200 Menschen gestorben, darunter 197 Palästinenser, und auch Kinderzahlen in den Gefechten beunruhigen.
Von der US-Regierung gibt es gemischte Reaktionen auf die Geschehnisse im Nahen Osten. Präsident Biden betonte zwar das Recht Israels auf Selbstverteidigung, äußerte jedoch seine Besorgnis über die hohen zivilen Opferzahlen, insbesondere unter Kindern. Unterdessen wird in Europa auch die Uneinigkeit über einen gemeinsamen Standpunkt zum Konflikt deutlich, wobei Länder wie Frankreich, Belgien und Luxemburg eine Waffenruhe ohne Vorbedingungen fordern. Die Problematik des Konflikts ist komplex und tief verwurzelt, was auch der EU Schwierigkeiten bereitet, eine einheitliche Vorgehensweise zu finden.
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