Berliner Underground-Filmlegende Lothar Lambert wird 80: Eine Hommage an die Schöpfer des alten West-Berlin

Lothar Lambert – ein schüchterner Provokateur

Lothar Lambert, der König des Berliner Underground-Films, steht kurz vor seinem 80. Geburtstag. In einer Filmvorführung im Rahmen der Reihe „Hauptrolle Berlin“ der Berliner Morgenpost und des Zoo Palasts war er jüngst zu Gast.

Der Filmemacher, bekannt für seine provokanten und schockierenden Werke, zeigt in seinen Filmen das exzentrische Berlin vergangener Tage. „Verdammt nochmal Berlin – Fucking City revisited“ ist ein Dokumentarfilm, der die verschwundenen Stätten und die tragischen Verluste seiner einst legendären „Lambert-Familie“ zeigt.

Lambert selbst bezeichnet sich als die „Berliner Antwort auf Andy Warhol“ und hat sich mit seinem skandalösen Filmstil einen Namen gemacht. Früher als „Fassbinder für Arme“ oder „Meister des schlechten Geschmacks“ bezeichnet, ist er heute als König des Berliner Undergroundfilms anerkannt.

Anlässlich seines 80. Geburtstags wird eine Retrospektive seiner Werke unter dem Titel „LoLa DaBei“ in vier Kinos präsentiert. Die Ausstellung umfasst auch eine neue Kurzfilm-Sammlung von Lambert, der trotz seines Alters weiterhin kreativ tätig ist.

Lothar Lambert: Ein schüchterner Provokateur

Obwohl Lambert auf der Leinwand mit provokanten Performances brilliert, leidet er privat unter extremer Schüchternheit. Öffentliche Auftritte meidet er, und selbst das Drehen seiner Filme wird von ihm als großes Drama empfunden. Dennoch hat er in seiner Laufbahn eine treue Filmfamilie um sich geschart, die mit ihm improvisierte und einzigartige Werke schuf.

Lambert hat sich nun auf Kurzfilme konzentriert, da diese weniger Atem erfordern und ihm weiterhin Freude bereiten. Seine unkonventionelle Herangehensweise an das Filmemachen macht ihn zu einem einzigartigen und faszinierenden Künstler, der auch im hohen Alter Grenzen überschreitet und die Zuschauer immer wieder überrascht.