Der Berliner Konzeptkünstler Fiete Stolte bereitet sich auf eine besondere Veranstaltung vor, die am Samstag, den 8. Februar, im Weingut Müller-Catoir im Neustadter Ortsteil Haardt stattfindet. Die Veranstaltung verspricht spannende Einblicke in Stoltes kreatives Schaffen und zeigt eine Auswahl seiner Kunstwerke, die sich mit der Wahrnehmung von Zeit, Realität sowie An- und Abwesenheit auseinandersetzen. Unter dem Titel „Dream 8 Days a Week“ wird die Schau von 15 bis 19 Uhr zu sehen sein und thematisiert Stoltes innovative Idee einer neuen Zeitrechnung, die er während seines Studiums an der Weißensee-Kunsthochschule in Berlin entwickelte.

In Stoltes neuem Konzept hat eine Woche statt der üblichen sieben Tage acht Tage, wobei jeder Tag 21 Stunden hat. Diese unkonventionellen Überlegungen zur Zeit hat der Künstler seit 2007 in seinem Leben integriert, was seine Perspektive auf kreative Prozesse entscheidend beeinflusste. Im Rahmen der Biennale von Venedig im Jahr 2017 stellte Stolte seine eigenen Fußabdrücke in Kupfer dar, die er auf dem Boden auslegte. Diese Art der Installation erfordert einen tiefgreifenden Dialog zwischen dem Künstler und dem Ort des Geschehens, wie auch Stolte selbst äußert.

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Artist-Talk und Ticketinformationen

Zusätzlich zur Ausstellung wird um 16 Uhr ein Artist-Talk stattfinden, bei dem Stolte und seine Frau Julia über ihre künstlerischen Ansätze und Gedanken sprechen. Für Interessierte sind Tickets zum Preis von 15 Euro erhältlich, die im Voraus unter www.mueller-catoir.de erworben werden können. Der Einlass erfolgt ausschließlich für Ticketinhaber, was auf die Exklusivität dieser Veranstaltung hinweist.

Die Biennale von Venedig, eine der renommiertesten Kunstausstellungen weltweit, ist ebenfalls relevant, wenn man Stoltes Arbeit betrachtet. Diese findet alle zwei Jahre statt und zieht Kunstliebhaber, Künstler und Kritiker weltweit an. In der Biennale 2022, kuratiert von Cecilia Alemani, wurde das Thema „The Milk of Dreams“ behandelt, welches Fragen zur menschlichen Fragilität und der Verbundenheit zur Natur aufwarf. Stoltes Arbeiten, die oft das Thema der Wahrnehmung und Zeit aufgreifen, fügen sich somit in die breitere Diskussion über zeitgenössische Kunst ein.

Ästhetik und Techniken der Konzeptkunst

In seiner Kunst verwendet Stolte außergewöhnliche Materialien und Methoden. So erforscht er in einer seiner neuesten Serien die Materialität von Rauch und lässt diese Konzepte in seine Installationen einfließen. Ein Beispiel ist die Arbeit „Roots“, die umgedrehte, blätterlose Bäume zeigt und als fotografische Negative präsentiert wird. Diese Umkehrung der Motive regt den Betrachter dazu an, neue gedankliche und zeitliche Verbindungen herzustellen. Stolte nutzt eine malerische Qualität in der Konzeptkunst, die durchaus untypisch ist, und experimentiert mit Licht und Farbe, was seine Werke mit impressionistischer Tiefe erfüllt.

Die Kunst von Fiete Stolte ist somit vielschichtig und erfordert nicht nur ästhetisches Empfinden, sondern auch ein tiefes Nachdenken über die Konzepte, die sie antreiben. Die Veranstaltung im Weingut Müller-Catoir am 8. Februar bietet eine hervorragende Gelegenheit, dieses Zusammenspiel aus Zeit, Raum und Wahrnehmung zu erfahren und mehr über die Ideen hinter seinen Werken zu lernen. Durch den persönlichen Austausch im Artist-Talk können Besucher direkt in die Gedankenwelt des Künstlers eintauchen.

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