Berliner Anwalt erhält hohe Honorare von kremlnaher Stiftung für Verteidigung eines Staatskillers

Einem Bericht des „Spiegel“ und des ZDF zufolge hat der angesehene Berliner Anwalt Robert Unger Verbindungen zu einer Stiftung, die als kremlnah eingestuft wird. Es wird offenbart, dass Unger für die Verteidigung des sogenannten Tiergarten-Mörders Vadim Krasikov beträchtliche Summen erhalten hat. Für die letzten zehn Verhandlungstage im Jahr 2021 stellte er laut einer Honorarabrechnung 60.000 Euro in Rechnung, was darauf hindeutet, dass die Gesamtvergütung für 56 Prozesstage etwa 336.000 Euro betragen könnte.

Die Verteidigung von Krasikov, der im Auftrag Moskaus den tschetschenischen Exil-Georgier Zelimkhan Khangoshvili im Berliner Kleinen Tiergarten erschoss, führte zu einer lebenslangen Haftstrafe für Krasikov im Jahr 2021. Laut den Recherchen wurde Unger von der Stiftung Pravfond beauftragt, die von europäischen Nachrichtendiensten als eine Tarnorganisation russischer Geheimdienste eingestuft wird. Offiziell setzt sich Pravfond für Demokratie, soziale Gerechtigkeit ein und unterstützt im Ausland lebende Landsleute.

Obwohl Unger aufgrund seiner Anwaltspflichten keine Stellungnahme abgeben konnte, blieb auch eine Reaktion von Pravfond aus. Die Enthüllungen werfen Fragen auf bezüglich der Verbindungen zwischen Anwälten, ausländischen Stiftungen und kontroversen Gerichtsfällen. Es werden weitere Untersuchungen erforderlich sein, um die genaue Natur dieser Verbindungen und mögliche Auswirkungen auf die Rechtssysteme aufzudecken.