Berlin hat erneut einen bedeutenden Bestand an Wohnungen vom Immobilienkonzern Vonovia erworben. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge sicherte sich 4.495 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten in Lichtenberg. Dieser Schritt stellt einen weiteren Ausbau des landeseigenen Wohnungsbestands auf insgesamt rund 366.000 Einheiten dar. Dieser Erwerb ermöglicht es auch, eine Immobiliengesellschaft zu übernehmen, die Grundstücksreserven für 1.200 Wohnungen in Berlin-Buch sowie Nachverdichtungsmöglichkeiten in Lichtenberg besitzt.
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner betonte die Bedeutung des Ankaufs für den Wohnungsbau, bezahlbare Mieten und die Entlastung des Wohnungsmarktes. Mit dem Erwerb der 4.500 Wohnungen sei Berlin diesen Zielen einen großen Schritt nähergekommen. Wegner dankte ausdrücklich dem Unternehmen Vonovia für das Angebot zum Verkauf der Wohnungen.
Der Kaufpreis für das Gesamtpaket beläuft sich auf etwa 700 Millionen Euro, die durch die beiden landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften finanziert werden. Die Bestände befinden sich in einem überdurchschnittlich guten Zustand und die Wirtschaftlichkeit des Geschäfts ist gegeben, so Finanzsenator Stefan Evers. Zudem trägt der umfangreiche Bestandsankauf dazu bei, dass Berlin auch in den Besitz von Ausgleichsflächen gelangt, die für ökologische Kompensationen bei Bauvorhaben benötigt werden.
Mit dem aktuellen Erwerb steigt die Anzahl der Wohnungen in Landeshand auf 366.131, wobei das langfristige Ziel der Koalition bei einer halben Million Wohnungen liegt. Trotz positiver Resonanz gab es auch Kritik von der FDP, die den Ankauf als ineffizient für die Verbesserung der Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt ansieht und den Einsatz von Steuergeldern für den Bau neuer Wohnungen anstelle von Bestandsankäufen befürwortet.