Der Steglitzer Kreisel in Berlin-Steglitz erlebt seit Dezember 2024 eine bemerkenswerte Neubelebung. Verantwortlich dafür sind Rebbek Wehner und Moritz Senff vom Zentrum für internationale Künste (ZIK), die eine Vielzahl an Sport- und Kulturveranstaltungen im Erdgeschoss des seit über zehn Jahren leerstehenden Hochhauses organisieren. Die Initiative zielt darauf ab, leerstehende Flächen vor Verfall zu bewahren und die lokale Gemeinschaft zu fördern.

Dank der Unterstützung der Bauaufsicht, Wirtschaftsförderung und Bezirksverwaltung hat sich die Zusammenarbeit zwischen dem Eigentümer, Consus Real Estate, einer Tochterfirma der Adler Group, und dem ZIK als erfolgreich erwiesen. Der Steglitzer Kreisel, der in der Vergangenheit durch Skandale wie Baukostenverdopplungen und Asbest-Verseuchung in die Schlagzeilen geriet, bietet nun eine Plattform für diverse kulturelle und sportliche Aktivitäten.

Vielfältige Angebote für die Gemeinschaft

Das Veranstaltungsprogramm umfasst unter anderem Boxtraining, Rollerdisco, Yoga, Salsa-Tanzkurse und Kunstausstellungen. Darüber hinaus haben soziale Vereine wie „Gangway“ die Möglichkeit, den Raum mietfrei zu nutzen, während andere Projekte eine geringe Entschädigung zahlen. Die Veranstaltungen sind meist kostenlos, Spenden werden jedoch gerne angenommen, um die Angebote zu unterstützen. Die offizielle Eröffnung fand am 27. Februar 2025 statt und zog zahlreiche Besucher an.

Der neu eingerichtete Indoor-Freizeitbereich, der einst ein Globetrotter-Laden war, bietet optimalen Platz für Boxen, Tanzen und kreative Freizeitgestaltung. Besonders an den Wochenenden füllt sich der Raum schnell, während der glatte Boden ideale Bedingungen für Rollerfahrer und Skater schafft. Zukünftige Veranstaltungen sind bereits in Planung, darunter Tanzabende und eine Rollschuhdisco, sowie kreative Angebote für Kinder.

Zukunftsperspektiven ungewiss

Die Zwischennutzung des Steglitzer Kreisels ist temporär und soll bis Juli 2025 andauern. Ob eine Verlängerung der Nutzung möglich ist, hängt von Gesprächen zwischen dem Eigentümer und dem ZIK ab, die in naher Zukunft geplant sind. Die Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg unterstützt das Projekt und befürwortet die Nutzung der Leerstände für kulturelle und sportliche Zwecke, wobei die Entscheidung über die Konditionen letztlich bei der Adler Group liegt.

Diese Wiederbelebung des Steglitzer Kreisels steht auch im Kontext der städtebaulichen Entwicklungen Berlins. Eine Dauerausstellung zu Stadtmodellen in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zeigt, wie Großprojekte in das Stadtgefüge integriert werden können. Projekte wie der Steglitzer Kreisel spielen eine wichtige Rolle, um die Stadt dynamisch zu gestalten und die Gemeinschaft zu fördern.

Der Steglitzer Kreisel zeigt, wie kreative Konzepte und lokale Initiativen dazu beitragen können, leerstehende Gebäude sinnvoll zu nutzen und das gemeinschaftliche Leben zu bereichern. Eine mögliche längerfristige Nutzung des Platzes könnte somit nicht nur der Kultur, sondern auch der Bewegung im Bezirk zu Gute kommen.