Berlin startet Beantragung von Lizenzen für gemeinschaftlichen Cannabis-Anbau

Cannabis-Anbauvereinigungen in Berlin können nun Lizenzen beantragen

In Berlin können ab heute Cannabis-Anbauvereinigungen Lizenzen beantragen, um gemeinschaftlich legal Cannabis anzubauen. Nachdem der private Anbau und Konsum von Cannabis für Erwachsene vor drei Monaten freigegeben wurde, ist dies nun der nächste Schritt in der Umsetzung des Cannabisgesetzes. Die Anbauvereinigungen, die aus bis zu 500 Mitgliedern bestehen können, dürfen Cannabis anbauen und untereinander für den Eigenkonsum abgeben. Regelmäßige Kontrollen werden gesetzlich vorgeschrieben.

Der Prozess der Antragstellung sorgt jedoch für einige Verwirrung. Den Cannabis Social Clubs, die sich auf den Tag der Lizenzvergabe gefreut haben, fehlen klare Informationen darüber, wie und wo genau die Anträge eingereicht werden sollen. Der Verband Cannabis Anbauvereinigungen Deutschland (CAD) kritisiert die unausgereifte Lösung des Senats und bemängelt, dass die Zuständigkeiten zwischen den Bezirksämtern und der Gesundheitsverwaltung nicht klar geregelt sind.

Eine Verordnung, die die genauen Zuständigkeiten regelt, existiert bisher nicht. Die Bezirke übernehmen vorerst die Zuständigkeit, jedoch ist unklar, ob dies auch in Zukunft so bleibt. Fragen zur Antragseinreichung per Mail oder Post und die Zuständigkeit der Abteilungen innerhalb der Ämter sind bisher unbeantwortet. Das Bezirksamt Pankow gibt an, keine Informationen zu diesem Thema zu haben, während das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf angibt, keine Informationen von der zuständigen Senatsverwaltung erhalten zu haben. Die Verordnung soll jedoch bald verabschiedet werden, da die Umsetzung des Gesetzes eine große Herausforderung für die Behörden darstellt.

Die Einführung der Lizenzen für Cannabis-Anbauvereinigungen in Berlin ermöglicht den gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis und fördert somit den legalen Zugang zu Gras für Erwachsene. Dieser Schritt ist ein weiterer Meilenstein in der fortschreitenden Liberalisierung der Cannabispolitik in Deutschland.

Quelle: Monika Skolimowska/dpa