Im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 beschäftigen sich Politikwissenschaftler der Freien Universität Berlin mit der Einflussnahme von digitalen Wahlportalen und Umfragen auf die Wählerentscheidung. Hierfür führen sie eine anonyme und kostenfreie Umfrage durch, die Teilnehmende bis zum 23. Februar 2025 um 24 Uhr auf der Website www.wahlumfrage2025.de ausfüllen können. Die Initiative wird vom Bereich „Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland“ unter der Leitung von Prof. Dr. Thorsten Faas organisiert. Ziel der Umfrage ist es, das Entscheidungsverhalten der Wähler kurz vor der Wahl besser zu verstehen.

Die Teilnahme dauert zwischen 10 und 15 Minuten, Interessierte können auf Wunsch die Ergebnisse der Auswertung erhalten. Bei Fragen können interessierte Bürger Prof. Dr. Thorsten Faas über Telefon oder E-Mail kontaktieren.

Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2025

Zusätzlich zu dieser Umfrage geht am 23. Februar 2025 der neue Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) online. Bereits am 6. Februar 2025 fand eine Pressekonferenz in Berlin statt, bei der Spitzenpolitikerinnen und -politiker der acht Parteien, die 2021 in den Bundestag gewählt wurden, präsent waren. Der Wahl-O-Mat bietet den Wählerinnen und Wählern 38 Thesen, die ihnen helfen sollen, die Wahlprogramme der Parteien besser zu verstehen und ihre eigenen Positionen damit abzugleichen. Der Prozess der Erstellung umfasste die Beteiligung von 36 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen, um die Antworten der Parteien in einem transparenten Redaktionsprozess zu gewichten.

Der Wahl-O-Mat ist ein bewährtes Tool, das seit 2002 genutzt wird, um insbesondere junge Wähler zu informieren und zu mobilisieren. Bei der Bundestagswahl 2021 verzeichnete das Portal über 21 Millionen Nutzungen, und zur Europawahl 2024 waren es knapp 15 Millionen. Insgesamt gab es seit der Einführung mehr als 130 Millionen Nutzungen bei verschiedenen Wahlen. Nutzer können den Wahl-O-Mat online unter www.wahl-o-mat.de sowie als App für Android und iOS abrufen.

Politische Situation in Rheinland-Pfalz

Im Kontext der bevorstehenden Wahlen wird auch die politische Landschaft in Rheinland-Pfalz beobachtet. Derzeit wird die aktuelle Regierungskoalition von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen gebildet, die jedoch keine Mehrheit mehr hätte. Die Betrachtung möglicher Regierungskoalitionen beschränkt sich auf Parteien, die mindestens 101 Sitze im Landtag einnehmen. Dabei werden Koalitionen mit mindestens 51 Mandaten, sowie solche mit mehr als 41, aber weniger als 51 Mandaten analysiert. Veränderungen in der Sitzverteilung sind theoretisch möglich, wenn Parteien die Fünf-Prozent-Hürde überschreiten.

Die Entwicklungen sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene verdeutlichen die dynamische politische Lage und das große Interesse der Wähler an Informationsangeboten wie dem Wahl-O-Mat und den laufenden Umfragen.