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Bakterienbedrohung: Tattoo-Tinte kann tödliche Infektionen auslösen

Bei einer aktuellen Studie der FDA in den USA wurden gefährliche Bakterien in angeblich steriler Tattoo-Tinte gefunden, deren Kontamination potenziell zu lebensbedrohlichen Infektionen führen kann, weshalb Tätowierungs- und Permanent-Make-up-Kunden besonders auf die Sicherheit der verwendeten Tinte achten sollten.

Berlin. Eine besorgniserregende Studie zeigt, dass in Tattoo- und Permanent-Make-up-Tinten Bakterien gefunden wurden, die ernsthafte Gesundheitsrisiken darstellen.

Bakterien in Beauty-Produkten: Ein unerwartetes Risiko

Die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der US-amerikanischen „Food and Drug Administration“ (FDA) werfen ein Schlaglicht auf die Sicherheitsstandards von Tätowier- und Permanent-Make-up-Tinten. In 75 getesteten Proben offenbarten sich alarmierende Befunde: 35 Prozent der untersuchten Tinten waren mit verschiedenen Bakterien kontaminiert, darunter auch Produkte, die als steril deklariert wurden. Dies könnte für viele Nutzer zu einem gefährlichen Risiko werden.

Die Gefahr durch Tattoo-Farben

  • Die eindringliche Frage bleibt: Wie können solch gefährliche Bakterien in zertifizierter Tinte existieren? Laut Dr. Robert Schooley, einem Experten für Infektionskrankheiten, sollten bei injizierbaren Materialien „keine nachweisbaren“ Bakterienwerte vorhanden sein. Dennoch vereinfacht die injizierte Natur von Tätowierfarbe es Keimen, sich im Körper zu vermehren.
  • Die schwerwiegendste Gefahr besteht in möglichen lebensbedrohlichen Infektionen wie Sepsis, die unbehandelt zu Multiorganversagen führen kann. Besonders gefährdet sind Personen mit mehreren oder großflächigen Tattoos sowie Nutzer von Permanent Make-up.

Infections durch kontaminierte Tinte

Die häufigsten durch kontaminierte Tinte verursachten Infektionen sind unter anderem:

  • Impetigo: Eine hochansteckende bakterielle Hautinfektion.
  • Erysipel: Ein schmerzhafter, stark geröteter Hautausschlag.
  • Cellulitis: Eine tiefe Hautinfektion, die Antibiotika erfordert.

Schutzmaßnahmen für Kunden und Tätowierer

Zu den Maßnahmen, die Kunden ergreifen können, gehört es, den Tätowierer vor dem Tätowieren auf die Sicherheitsstandards der verwendeten Tinte anzusprechen. Transparent kommunizierende Tätowierer, die Bedenken ernst nehmen, verdienen Vertrauen.

Zusätzlich ist die Art und Weise, wie Tinte verwendet wird, entscheidend. Das Berühren von Tinte und Haut mit denselben Handschuhen kann zu Verunreinigungen führen. Zahlreiche zertifizierte Tätowierer setzen auf umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen, wie eigene Tests der Produkte oder das Sterilisieren der Tinte vor Anwendung.

Ein Appell an den Verbraucher

Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht nur für die Betroffenen von Bedeutung, sondern stellen auch einen wichtigen Hinweis für die gesamte Tattoo- und Kosmetikindustrie dar. Die Sicherheit von Tätowierfarben hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit Einzelner, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur Qualitätssicherung und Verbraucherschutz auf. Eine verstärkte Aufklärung über die Risiken und geeignete Schutzmaßnahmen kann helfen, potenzielle Gesundheitsgefahren signifikant zu minimieren.

In Anbetracht der Ergebnisse sind nicht nur Tätowierer gefragt, sondern auch Verbraucher sollten wachsam sein und sich über die von ihnen verwendeten Produkte informieren. Bildung über Hygienepraktiken und Sensibilisierung für potentielle Risiken sind essentielle Schritte, um die Sicherheit in der Tattoo-Industrie zu gewährleisten.