
Vorfall | Mord/Totschlag |
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Ort | Rottweil |
Ursache | Systematische Ausgrenzung |
Heute, am 16. Februar 2025, wird an die tragische Geschichte der Sinti und Roma erinnert, die während des Nationalsozialismus systematisch verfolgt und ermordet wurden. Der grausame Völkermord, der als Holocaust an den Roma und Sinti bekannt ist, wird oft als „vergessener Holocaust“ bezeichnet, trotz der schrecklichen Dimensionen, die er annahm.
Laut Berichten des Nordkurier wurden nicht nur Juden, sondern auch zehntausende Sinti und Roma in Konzentrationslagern ermordet. Ein besonders berührendes Beispiel ist die Geschichte von Anna Reinhardt, die als Säugling in das Lager Auschwitz deportiert wurde. Geboren am 20. August 1942, kam Anna nur wenige Monate alt in ein katholisches Franziskusheim, bevor sie am 14. März 1943 zum Schub nach Auschwitz gemeldet wurde und am 1. April 1943 dort starb.
Die systematische Verfolgung der Sinti und Roma
Die Deportationen von Sinti und Roma begannen im September 1939, als nicht sesshafte Gruppen in Polizeivorbeugungshaft genommen wurden. Dezentrale Bestimmungen und der berüchtigte „Arierparagraf“ führten dazu, dass Sinti und Roma zunehmend isoliert und stigmatisiert wurden. Im Dezember 1942 erging ein schrecklicher Befehl, der die Einweisung aller Sinti und Roma im gesamten Reichsgebiet und in besetzten Gebieten in Konzentrationslager anordnete, was zur Deportation von mehr als 20.000 Sinti und Roma nach Auschwitz führte.
Diese systematische Ausgrenzung führte zu einer drastischen Gefährdung der Lebensbedingungen. In Auschwitz-Birkenau, wo Sinti und Roma in speziellen Abschnitten untergebracht wurden, starben tausende aufgrund von Hunger, Krankheiten und Misshandlungen. SS-Ärzte wie Joseph Mengele führten grausame medizinische Experimente an diesen Menschen durch. Ein Bereich des Lagers wurde als „Zigeunerlager“ bezeichnet, wo fast 23.000 Insassen lebten, die unter katastrophalen Bedingungen litten.
Erinnerung und Gedenken
Im Jahr 2018 wurde der 75. Jahrestag des ersten Transports von Sinti und Roma nach Auschwitz begangen. Laut Berichten auf The Conversation kämpft die Romani-Gemeinschaft weiterhin um Anerkennung, Gerechtigkeit und Entschädigung für die Kränkungen und die Verluste, die sie im Verlauf der Geschichte erlitten haben. Aktuell mobilisieren sich Romani-Gemeinschaften, um das Gedenken an den Romani-Holocaust in den Vordergrund der gesellschaftlichen Erinnerungsarbeit zu rücken.
Ein zentrales Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma wurde 2012 in Berlin eröffnet, und es gibt Bestrebungen, die historische Erzählung in Museen weltweit zu erweitern und zu vertiefen. Institutionen wie das US Holocaust Memorial Museum und das Imperial War Museum in London überarbeiten ihre Ausstellungen, um die Schicksale der Roma umfassender darzustellen. Gleichzeitig ist in vielen Teilen Europas der Antiziganismus weiterhin verbreitet und wird in Teilen der Politik als akzeptabel betrachtet, was die Notwendigkeit der kontinuierlichen Aufklärung und Erinnerung noch verstärkt.