Prien/Berlin – Ein alarmierender Blick auf die mentale Gesundheit unserer Jugend! Der aktuelle DAK-Präventionsradar offenbart, dass jede siebte minderjährige Person unter depressiven Symptomen leidet und jede dritte sich einsam fühlt. Und das sind nicht die einzigen besorgniserregenden Ergebnisse! Cornelia Metge, Vorstandsmitglied der Bundespsychotherapeutenkammer, warnt vor den alarmierenden Resultaten der Lancet-Psychiatrie-Kommission zu den seelischen Herausforderungen junger Menschen.
Andreas Hillert, Chefarzt der Schön Klinik Roseneck in Prien, sorgt sich um die Orientierungslosigkeit seiner jungen Patienten. 50 Prozent der Jugendlichen wissen nach dem Schulabschluss nicht, welche Richtung sie einschlagen sollen. Ein Grund? Eltern, die mit einem veralteten Ansatz erziehen: «Egal was du tust, Hauptsache du bist glücklich». Diese übermäßige Freiheit kann verheerende Folgen haben! Ein erfülltes Leben erfordert jedoch mehr: Es geht darum, individuelle Wünsche mit den Anforderungen der Gesellschaft zu verbinden.
Die Bedeutung von Verantwortung und Struktur
Hillert setzt auf klare Botschaften für Eltern. «Erklärt eure Berufe!», fordert er. Anstatt nur über die schlechten Seiten zu jammern, sollten Eltern betonen, wo ihre Leidenschaft liegt: «Ja, mein Job ist stressig, aber ich liebe das, was ich tue!» So lernen die Kinder, dass Engagement wichtig ist.
Auch die Eigenverantwortung steht auf dem Lehrplan: «Willst du dir etwas kaufen? Dann verdiene dir dein eigenes Geld!»
Doch die besten Erziehungsstrategien versagen, wenn Eltern als «Freunde» und nicht als Autorität auftreten. Hillert warnt: «Ich muss nicht immer gemocht werden!» Konflikte dürfen nicht vermieden werden. Sie sind entscheidend für das Wachstum und die Entwicklung von Kindern.
Vorbildfunktion und soziale Kompetenz stärken
Eltern sollten ihren Kindern nicht alles abnehmen. «Sie sind jetzt alt genug, um ihre Probleme selbst zu lösen!», sagt Hillert und betont die Notwendigkeit, Kinder frühzeitig in die Erwachsenenwelt einzubeziehen. Woher sonst sollten sie ihre Vorbilder nehmen?
Und was ist mit der digitalen Welt? Klare Regeln sind Pflicht! «Setzt Grenzen für die Mediennutzung», fordert Hillert, »denn exzessives Spielen führt zu sozialer Isolation». Eltern müssen als Vorbilder agieren und selbst konsequent mit ihrem Medienkonsum umgehen.
Und was können Kinder stattdessen machen? «Freunde treffen, Sport treiben!», empfiehlt Hillert. Aktivitäten müssen verbindlich sein, um soziale Kompetenzen zu stärken. Ein Instrument sollte nicht einfach nur angehört, sondern intensiv geübt werden!
Eine herausragende Möglichkeit, soziale Netzwerke aufzubauen? Sport! Hillert betont: «Regelmäßige sportliche Aktivitäten sind entscheidend, um Kindern ein Gefühl von Gemeinschaft zu geben. Das stärkt nicht nur die sozialen Fähigkeiten, sondern auch die Resilienz.»
Doch Vorsicht! Weniger Stress ist nicht der Schlüssel. Hillert warnt vor dem Motto «Mach, was du willst, Hauptsache du bist glücklich». Das führt oft zu höherem Stress und geringerer Belastbarkeit. Die Untersuchungen zeigen: Jugendliche aus hedonistischen Milieus sind in psychiatrischen Einrichtungen überrepräsentiert. Eltern müssen ihren Kindern mehr Orientierung und Struktur geben, um sie besser auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten.