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Aiwanger für Berlin: Fall der CSU?

Aiwangers Kampfansage nach Berlin: Eine Zumutung oder eine realistische Perspektive?

Der Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, strebt eine politische Zukunft in Berlin an. Diese Entscheidung könnte vor allem seinem Koalitionspartner in München, der CSU, erheblich schaden. Aiwanger, als unangefochtene Nummer eins und Zugpferd seiner Partei, war bereits 2021 Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl. Dennoch scheint seine Aussicht auf das Amt des Bundeswirtschaftsministers aufgrund der geringen Größe seiner Partei und der starken bundespolitischen Konkurrenz unrealistisch.

Ein möglicher Grund für Aiwangers Streben nach Berlin könnte die finanzielle Unterstützung der Freien Wähler durch seine Bekanntheit sein. Das Fehlen seines prominenten Gesichts auf Wahlplakaten könnte zu Einbußen in der Parteienfinanzierung führen, da jede Zweitstimme gut einen Euro einbringt und die Partei bei der Bundestagswahl 2021 immerhin über eine Million Stimmen (2,4 Prozent) erzielen konnte.

Die Ambitionen von Aiwanger in Berlin sind zugleich als Herausforderung an den bayerischen Koalitionspartner, die CSU, zu verstehen. Die CSU kämpft vor dem Bundesverfassungsgericht gegen das neue Wahlrecht, das ihnen einen Mindestanteil von fünf Prozent für den Einzug in den Bundestag abverlangt (2021: 5,2 Prozent). Die Freien Wähler könnten die CSU in diesem Vorhaben entscheidend beeinflussen.

Jedoch wird Aiwangers möglicher Einzug in den Bundestag von Bedenken begleitet, darunter nicht ausgeräumte Vorwürfe des Antisemitismus in der Flugblatt-Affäre und die streitbare Rhetorik in Erding. In Anbetracht dieser Herausforderungen bleibt fraglich, ob Aiwangers politische Ambitionen letztlich realisiert werden können.

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Lebt in Zwickau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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