Im Berliner Zoo wurde heute der 47-jährige Sumatra-Orang-Utan Mano eingeschläfert. Der geliebte Tierbewohner litt an einer unheilbaren, fortgeschrittenen Krebserkrankung, die seine Lungenfunktion stark beeinträchtigte. In den letzten Tagen vor seiner Einschläferung bewegte sich Mano immer langsamer und zeigte eine unregelmäßige Nahrungsaufnahme sowie eine verminderte Trinkbereitschaft. Diese dramatische Entwicklung führte den Zoo in Absprache mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung zu dem schwerwiegenden, aber notwendigen Entschluss, seinen tierischen Freund zu erlösen, um weiteres Leiden zu verhindern, wie rbb24 berichtet.

Mano wurde 1977 in Rotterdam geboren und kam 1981 nach Berlin. Über viele Jahre war er der anerkannte Anführer seiner Gruppe und zeigte liebevolles Verhalten, besonders gegenüber seinem Sohn Bulan und dessen Mutter Bini. Seine starke Bindung an die beiden ist ein weiterer Grund, warum die Zooleitung nun plant, für sie eine neue Gruppe in einem anderen Zoo zu suchen. Aktuell leben nur noch Bulan und Bini im Zoo, was die bevorstehenden Veränderungen für diese Orang-Utans umso bedeutender macht.

Gesundheitliche Probleme und seine Abschiednahme

Die Schwere von Manos Erkrankung zeigte sich bereits letztes Jahr, als bei ihm ein malignen Tumor am linken Ohr diagnostiziert und entfernt wurde. Trotz dieses Eingriffs blieb die Krebserkrankung bestehen, und neueste Untersuchungen, einschließlich einer Computertomografie, ergaben zusätzliche Tumore und Organveränderungen. Seine Lunge war so beeinträchtigt, dass ihm das Atmen zunehmend schwerfiel, so dass die Einschläferung letztlich auch aufgrund seines hohen Alters und zur Vermeidung von unnötigem Leid entschieden wurde, wie Stern beschreibt.

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Sumatra-Orang-Utans liegt bei 40 bis 45 Jahren, was Manos Alter in den Rang der Betagten dieser Spezies einordnet. Es war für alle Beteiligten eine schmerzhafte Entscheidung, dennoch wurde sie getroffen, um Mano einen würdevollen Abschied zu ermöglichen und das Leid des Tieres zu lindern, was die Pflegekräfte und die Zooleitung als ihre Verantwortung empfanden.

Bedrohung der Art und Zukunftsperspektiven

Die Situation von Sumatra-Orang-Utans ist aufgrund des Verlusts ihres Lebensraums durch Rodungen und Straßenbau besonders besorgniserregend. In der freien Wildbahn leben schätzungsweise noch etwa zehntausend Tiere, und die Art gilt als vom Aussterben bedroht. Mit Manos Abschied bleibt der Berliner Zoo nun vor der Herausforderung, eine geeignete Zukunft für Bulan und Bini zu gestalten und so einen Beitrag zur Erhaltungszucht dieser gefährdeten Art zu leisten, wie zoo-berlin.de hinweist.